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Beharrlich strebt Horst-Eberhard Richter nach einer sanfteren Medizin, nach gesellschaftlicher Solidarität mit psychisch Kranken und anderen Minderheiten. Als ein führendes Mitglied der "Ärzte für den Frieden" engagierte sich Richter bereits in den 80er Jahren für eine Überwindung des tödlichen Bedrohungsdenkens. Bis heute bezieht Horst-Eberhard Richter immer wieder Stellung gegen Krieg und die bedenkenlose Rechtfertigung staatlicher Gewalt. In dem vorliegenden Buch zeigt Richter, wie sein Engagement eine Reaktion auf die Herausforderungen und Erfahrungen seines Lebens darstellt. Der Erinnerungsbericht - eine intellektuelle Bilanz -, die seine wissenschaftlichen, politischen und moralischen Positionen in einer eindringlichen Überschau zusammenfasst, dient vor allem dazu, die Illusion zu entkräften, dass es zwischen Innerlichkeit und Tatwelt keine dritte Alternativwahl gäbe. Richter beschreibt diese dritte Möglichkeit als eine Verbindung von Innerlichkeit und Tat, als die Chanc e des Gewissens.
About the author
Dr. med. et phil. Horst-Eberhard Richter, geboren 1923, war von 1962 - 1992 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Gießen, anschließend - bis 2002 - Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/M. Neben seiner akademischen Karriere setzte sich Richter seit den 1980er Jahren verstärkt in der Friedensbewegung ein. Er ist Mitbegründer und Ehrenvorstand der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Horst-Eberhard Richter wurde für sein Wirken vielfach ausgezeichnet: unter anderem mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main (2002). Das Bundesverdienstkreuz hat er dreimal abgelehnt. 2011 verstarb Horst-Eberhard Richter.