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Karl Lamprecht (1856-1915) ist als umstrittener Anreger der Kulturgeschichtsschreibung, als Mitbegründer der Landesgeschichtsschreibung, als Wissenschaftspolitiker und schließlich als Auslöser eines Methodenstreits am Ende des 19. Jahrhunderts über die Grenzen der Fachhistorie hinaus bekannt. Der Briefwechsel, den er mit dem Greifswalder Mediävisten Ernst Bernheim (1850-1942) und dem belgischen Historiker Henri Pirenne (1862-1935) geführt hat, ist für die Erforschung der Geschichte der Historiographie von außerordentlicher Bedeutung. Von seltener Geschlossenheit geben die beiden Briefwechsel einen dichten Überblick über wissenschaftsgeschichtliche, geschichtsphilosophische und disziplinengeschichtliche Motive für die Vertiefung der Gegensätze zwischen Kultur- und politischer Geschichtsschreibung zur Jahrhundertwende. Manche Wertungen erfahren durch dieses Textcorpus eine Korrektur, zahlreiche Deutungen und Interpretationen erhalten eine Vertiefung.
About the author
Ernst Bernheim, geb. 1859 in Hamburg, gest. 1942 Greifswald, Historiker, studierte nach Abschluß seiner Schulbildung am Gymnasium Johanneum in Hamburg 1868, in Berlin und Heidelberg Geschichte und promovierte 1873 mit einer Arbeit über das Wormser Konkordat in Straßburg. Dann trat er in das rechts- und verfassungsgeschichtliche Seminar von Frensdorff und Waitz in Göttingen ein und habilitierte sich 1875 an dieser Universität. 1883 wurde er außerordentlicher, 1889 ordentlicher Professor in Greifswald (1921 emeritiert).
Luise Schorn-Schütte ist Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Frankfurt/M. Buchveröffentlichungen u. a. in der Reihe C.H. Beck Wissen.
Summary
Karl Lamprecht (1856–1915) ist als umstrittener Anreger der Kulturgeschichtsschreibung, als Mitbegründer der Landesgeschichtsschreibung, als Wissenschaftspolitiker und schließlich als Auslöser eines Methodenstreits am Ende des 19. Jahrhunderts über die Grenzen der Fachhistorie hinaus bekannt. Der Briefwechsel, den er mit dem Greifswalder Mediävisten Ernst Bernheim (1850–1942) und dem belgischen Historiker Henri Pirenne (1862–1935) geführt hat, ist für die Erforschung der Geschichte der Historiographie von außerordentlicher Bedeutung. Von seltener Geschlossenheit geben die beiden Briefwechsel einen dichten Überblick über wissenschaftsgeschichtliche, geschichtsphilosophische und disziplinengeschichtliche Motive für die Vertiefung der Gegensätze zwischen Kultur- und politischer Geschichtsschreibung zur Jahrhundertwende. Manche Wertungen erfahren durch dieses Textcorpus eine Korrektur, zahlreiche Deutungen und Interpretationen erhalten eine Vertiefung.