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Als Nadav Kander ( 1961), Träger des renommierten Prix Pictet und einer der international erfolgreichsten Fotografen, von der Existenz zweier "geschlossener" Städte an der kasachisch-russischen Grenze erfuhr, stand für ihn fest, dass er sie besuchen würde: Für den Band Dust dokumentierte er neben verwüsteten Landstrichen am Aralsee in faszinierenden Bildern die militärischen Sperrbezirke von Priosersk und Kurtschatow - Produkte des Kalten Krieges und bis in die jüngste Vergangenheit auf keiner Landkarte verzeichnet. Unter größter Geheimhaltung wurden in Priosersk Langstreckenraketen getestet, im sogenannten Polygon bei Kurtschatow explodierten bis 1989 Hunderte von Atombomben. Man zündete die atomaren Sprengkörper in unmittelbarer Nähe der ahnungslosen Bevölkerung und studierte heimlich die entsetzlichen Folgen der radioaktiven Strahlung. Nadav Kander beschreibt, wie ihn beim Shooting das Ticken des Geigerzählers an seinem Gürtel daran erinnerte, nicht dem ästhetischen Reiz malerisch bröckelnder Ruinen zu verfallen. Rencontres d'Arles, Prix Pictet Retrospective 7.7.-21.9. 2014 Flowers gallery, London 9.9.-11.10.2014 Torch gallery, Amsterdam ab November 2014
About the author
Nadav Kander, geboren 1961, ist Träger des renommierten Prix Pictet und einer der international erfolgreichsten Fotografen.
Will Self, geb. 1961 in London, studierte in Oxford, gründete eine Punkband, arbeitete als Journalist und Kartoonist, 1991 veröffentlichte er sein erstes Buch. "Die Quantitätstheorie des Irrsinns", wurde für den John Llewellyn Rhys Prize nominiert, erhielt 1992 den Geoffrey Faber Memorial Prize, kam 1993 auf die Granta-Liste der 20 besten jungen Autoren Großbritanniens.
Summary
Nadav Kander (* 1961) is a recipient of the renowned Prix Pictet and one of today’s most successful photographers. When he learned of the existence of two “closed” cities on the border between Kazakhstan and Russia, he knew that he would have to visit them. For Dust he photographed the desolated landscapes of the Aral Sea and captured fascinating images of the restricted military zones of Priozersk and Kurtchatov, which did not appear on any map until well after the end of the Cold War. Long-distance missiles were tested in Priozersk under great secrecy. Hundreds of atomic bombs were detonated in the so-called Polygon near Kurchatov until the program ended in 1989. The bombs were exploded in a remote but still populated area, and covert studies were made of the effects of the radiation on the unsuspecting inhabitants. Kander writes how the ticking of the Geiger counter on his belt while he photographed reminded him that he should not become too enthralled with the aesthetic and painterly allure of the crumbling ruins.
Rencontres d’Arles, Prix Pictet Retrospective, July 7-September 21, 2014 | Flowers gallery, London
September 9 - October 11, 2014 | Torch gallery, Amsterdam, opening November 2014
Report
"Eremitische Weiten und postapokalyptische Unorte: Der Fotograf Nadav Kander führt uns an vergessene Gebiete des Kalten Krieges." Die Tagespost