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Politische Systeme und deren Kulturen besitzen, jenseits der allgemeinen sprachlichen Kommunikation, in der Arena der Öffentlichkeit ihre jeweils eigene Sprache, die Wertprovinzen und Sinnstrukturen und damit ideelle Wirklichkeiten schafft. Wahlkämpfe als Ringen um politische Zustimmung und damit auch Macht repräsentieren den Höhepunkt der ideologischen und assoziativen Aufladung von Wörtern/Begriffen, die damit zu politischen Schlagwörtern oder Schlüsselbegriffen reüssieren. Nach einer Renaissance der politischen Sprache in den sechziger Jahren mit den Kampfbegriffen "Gleichheit", "Emanzipation", "Antifaschismus" oder "Betroffenheit" bewirkte das Schwinden der Stammwählerschaft eine weitere Professionalisierung der Wahlkampfsprache.
About the author
Robert Kriechbaumer, geb. 1948 in Wels, Univ.-Prof. für Neuere Österreichische Geschichte, Seit 1992 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek.
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Politische Systeme und deren politische Kulturen besitzen, jenseits der
allgemeinen sprachlichen Kommunikation, in der Arena des Politischen ihre
jeweils eigene Sprache, die Wertprovinzen und Sinnstrukturen und damit
politische Wirklichkeiten schafft. Wahlkämpfe als Ringen um politische
Zustimmung und damit auch Macht repräsentieren den Höhepunkt der ideologischen
und assoziativen Aufladung von Worten/Begriffen, die damit zu politischen
Schlagworten oder politischen Schlüsselbegriffen reüssieren. Nach einer
Renaissance der politischen Sprache in den sechziger Jahren mit dem Kampfbegriff
"Gleichheit", "Emanzipation", "Antifaschismus" oder "Betroffenheit" bewirkte
das Schwinden der Stammwählerschaft eine weitere Professionalisierung der
Wahlkampfsprache.