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Die Frühe Neuzeit kannte eine Vielzahl von Diskursen, Performanzen und Repräsentationen, die auf eine Überhöhung des Monarchen abzielten, ohne sich jedoch zu einer kohärenten Gesamtheit zusammenzufügen. Ist das umfassende Forschungskonzept "Absolutismus" diesem heterogenen Befund angemessen? Die Beiträge gehen dieser Frage im Wesentlichen anhand von französischen Beispielen nach. Sie sehen Absolutismus dabei im Sinne neuerer kulturhistorischer Ansätze nicht als "objektive" Gegebenheit oder real existierende gesellschaftliche Struktur, sondern als frühneuzeitliche Konstruktion, als sozial und kulturell konstruierte Vorstellungswelt, in der Einflussmöglichkeiten und Herrschaftsansprüche zu allererst symbolisch repräsentiert wurden.
List of contents
Der Absolutismus in der deutschen und französischen Forschung L'absolutisme dans les historiographies allemande et française Lothar Schilling: Vom Nutzen und Nachteil eines Mythos Fanny Cossandey: L'absolutisme: un concept irremplacé Der Absolutismus als Diskurs - L'absolutisme comme discours Albert Rigaudière: Jean Juvénal des Ursins. Précurseur de l'absolutisme Denis Crouzet: Langages de l'absoluité royale (1560-1576) Der Widerspenstigen Zähmung? Absolutismus, Hof und Adel La domestication des rebelles? Absolutisme, cour et noblesse Leonard Horowski: Hof und Absolutismus. Was bleibt von Norbert Elias' Theorie? Gerrit Walther: Protest als schöne Pose, Gehorsam als "event". Zur Formation des ludovizianischen Absolutismus aus dem Geiste der Fronde Jenseits des Absolutismus? Au-delà de l'absolutisme? Armelle Lefebvre: Sémantiques absolutistes et comparatisme des discours politiques. Essai métahistorique de définition de l'absolutisme Achim Landwehr: Absolutismus oder "gute Policey". Anmerkungen zu einem Epochenkonzept Wolfgang Reinhard: Zusammenfassende Schlußüberlegungen
Report
"Schillings Band steht als einem wichtigen Beitrag zur Erforschung von Staatsbildungsprozessen große Aufmerksamkeit zu. Die weitere Forschungsdiskussion zum Absolutismus, die angesichts der Plädoyers zur Abschaffung des Begriffs nichts auf sich warten lassen wird, kann und sollte auf ihm aufbauen. In der Lehre lässt sich der Band gut einsetzen. 'Absolutismus, ein unersetzliches Forschungskonzept? - L'absolutisme, un concept irremplaçable?' darf in keiner Bereichsbibliothek und keinem einschlägigen Semesterapparat fehlen." Johannes Dillinger, sehepunkte 07/2009