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Konsequent setzt der Lyriker Jürgen Kross sein Programm um: asketisch in der Form und im Ausdruck, reduziert er seine Gedichte bis zum sprachlichen Grenzwert. Der ästhetische und intellektuelle Reiz dieser Textrudimente besteht darin, dass sie, auch wenn sie diesen Grenzwert gelegentlich noch zu unterschreiten scheinen, verstanden werden können.
Kross - seit den siebziger Jahren ein exponierter Vertreter der zeitgenössischen deutschen Lyrik - verlangt seinen Lesern dabei allerdings viel ab.
»(...) gedankliche und sprachliche Konzentrate (...) Den Lesenden ist es überlassen, sie als kunstvolle
Worträtsel aufzufassen (...) - oder, das Gedicht nicht als End-, vielmehr als Ausgangspunkt begreifend,
das starre Korsett der formalen und syntaktischen Reduktion aufzulösen und in Gedanken den Text eigensinnig fortzuschreiben.« (Neue Zürcher Zeitung)
»Unverwandt. Ein Dichter ist einzig dem Wort verpflichtet, ihm genügt die Sprache. Auf engstem Textraum entsteht bei Kross ein Kontinuum, eine Einheit aus Innen und Außen, mit dem Ziel der Entzeitlichung allen Geschehens.« (Ferdinand Blume-Werry)
»Kross schreibt nicht nach den gängigen Mustern der Unterhaltungslyrik. Er führt eine hermetische Tradition fort, deren Fäden hierzulande fast abgerissen sind. Entfernt weist seine Dichtung bis zu Hölderlin zurück.« (Rhein Main Presse)
Der Autor:
Jürgen Kross, geb. 1937 in Hirschberg, Schlesien. Ausbildung zum Fernsehredakteur beim ZDF. Lebt als Dichter und selbstständiger Buchhändler in Mainz. Bei Brandes & Apsel sind von ihm erschienen: brandstätten. gedichte (1993); sichtwechsel. gedichte (1995); schattenwurf. gedichte (1997); zwiesprachen. gedichte (2000); höllenglut. erzählungen (2002); fremdgut. gedichte (2004); grenzverlauf. gedichte (2007).