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Die Erforschung Afrikas in der Periode der kolonialen Expansion war nach allgemeiner Ansicht von rationalen Zielen geleitet: Die Forschungsreisenden des 19. Jahrhunderts strebten nach neuen Erkenntnissen, Ruhm oder finanziellem Profit. Dieses Buch zeigt ein ganz anderes Bild. Die Ethnographen begegneten den Afrikanern oft in einem Zustand, der von Rauschgiften, Alkohol, sexuellen Begierden, Fieber, Übermüdung und Aggressivität geprägt war. Fabian breitet ein faszinierendes, weithin unbekanntes Quellenmaterial aus und wirft durch seine Interpretation neues Licht auf den Prozess der neuzeitlichen Kolonisation. Zugleich ist sein Buch ein aufschlussreicher Beitrag zur Erforschung der geistigen Ursprünge und des kolonialen Erbes kulturanthropologischer Forschung.
About the author
Johannes Fabian, geb. 1937, lehrte Kulturanthropologie an der Northwestern University, Wesleyan University und an der Universität von Zaire, ehe er 1980 einem Ruf an die Universität von Amsterdam folgte. Er war u.a. Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin und am Getty Center in Kalifornien. Er hat sich mit religiösen Bewegungen, Sprache, Arbeit, Malerei und Theater als Ausdrucksweisen afrikanischer Gegenwartskultur beschäftigt. Seine kritischen Arbeiten sind der Theorie und Kolonialgeschichte seines Faches gewidmet. Seine bekanntesten Bücher sind Time and the Other: How Anthropology makes its Object (1983), Power and Performance (1990), Language and Colonial Power (1991), Time and the Work of Anthropology (1991), Remembering the Present. Painting and Popular History in Zaire (1996) sowie Moments of Freedom. Anthropology and Popular Culture (1998).§
Summary