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Über das Buch "Der Kuß der Koi" sagt Reiner Kunze, es sei "aus der Melancholie glücklicher Augenblicke" entstanden, er nennt es ein "Gegen-Buch, ein Buch gegen das Tonangeben des Häßlichen, des Ekelhaften, des Brutalen". Um neben das reflektierende Wort das Bild stellen zu können, hat Reiner Kunze vier Jahre fotografiert und vom Teichrand aus, also nicht mit einer Unterwasserkamera, Porträts von seinen Farbkarpfen (japan. "Koi") geschaffen, die den einzelnen Fisch in seiner Individualität und Würde zeigen. Der Dichter nimmt Koi zum Anlaß, um über unsere Kreatürlichkeit nachzudenken. Der Autor spricht von ihnen als von seinen "Verbündeten". Jene, deren Seele nicht in einem "Panzerhemd" steckt, werden dieses Buch als Verbündeten empfinden.
About the author
Reiner Kunze, geb.1933 in Oelsnitz im Erzgebirge; Bergarbeitersohn, Studium der Philosophie und Journalistik in Leipzig. 1977 Übersiedlung in die Bundesrepublik. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise, u. a. den Büchner-Preis, den Trakl-Preis, den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg sowie den Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung. Seine Lyrik und Prosa wurden in dreißig Sprachen übersetzt. Im Mai 2004 wird Reiner Kunze der Preis 'Premia Bohemica' verliehen. Die Gemeinschaft der Schriftsteller Tschechiens vergibt die Auszeichnung an "ausländische Übersetzer, die sich um die tschechische Literatur besonders verdient gemacht haben". Reiner Kunze hat immer wieder Übertragungen aus dem Tschechischen veröffentlicht, Werke von insgesamt über 60 Autoren hat er im Laufe der Jahre übersetzt. 2009 wurde ihm der Thüringer Literaturpreis verliehen.
Summary
Über das Buch »Der Kuß der Koi« sagt Reiner Kunze, es sei »aus der Melancholie glücklicher Augenblicke« entstanden, er nennt es ein »Gegen-Buch, ein Buch gegen das Tonangeben des Häßlichen, des Ekelhaften, des Brutalen«. Um neben das reflektierende Wort das Bild stellen zu können, hat Reiner Kunze vier Jahre fotografiert und vom Teichrand aus, also nicht mit einer Unterwasserkamera, Porträts von seinen Farbkarpfen (japan. »Koi«) geschaffen, die den einzelnen Fisch in seiner Individualität und Würde zeigen. Der Dichter nimmt Koi zum Anlaß, um über unsere Kreatürlichkeit nachzudenken. Der Autor spricht von ihnen als von seinen »Verbündeten«. Jene, deren Seele nicht in einem »Panzerhemd« steckt, werden dieses Buch als Verbündeten empfinden.