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»Ankomme Freitag den 13. um 14 Uhr Christine.« So hatten sich das die Erfinder des SMS (Short Message Service) wohl gedacht, als simple Möglichkeit, Notizen zu verschicken, eine Information loszuwerden, als höchst pragmatisches Komunikationsmittel für pragmatische Botschaften.
Gekommen ist es ganz anders: Das pralle Leben in seiner ganzen Fülle hat Einzug gehalten auf 160 Zeichen. Da aber nicht jeder, der will, bekanntlich auch kann, findet er/sie viele Möglichkeiten, die eingefahrenen SMS-Pfade zu verlassen, und originelle, witzige, überzeugende, anregende, aufregende Mitteilungen zu verschicken, die nicht schon zum eintausendundsten Mal auf dem Display aufgetaucht sind. Vom ehrenwerten Catul bis zu rotzfrechen, jungen Poeten kann man sich anregen lassen, seine Mitmenschen (wenn, dann wenigstens) geistreich zu nerven.
About the author
Anton G. Leitner, geboren 1961, Studium der Rechtswissenschaft und Philosophie. Ab 1993 freier Schriftsteller. Herausgabe der Zeitschrift "Das Gedicht", Veröffentlichung von Anthologien, Gedichten, Essays, Kritiken und eine Erzählung. Kulturpreis AusLese der Stiftung Lesen, V.O. Stomps-Preis der Stadt Mainz und Kogge-Förderpreis der Stadt Minden. Seit 2001 in der Jury des Leonce-und-Lena-Preises.
Summary
»Ankomme Freitag den 13. um 14 Uhr Christine.« So hatten sich das die Erfinder des SMS (Short Message Service) wohl gedacht, als simple Mö;glichkeit, Notizen zu verschicken, eine Information loszuwerden, als hö;chst pragmatisches Komunikationsmittel fü;r pragmatische Botschaften.
Gekommen ist es ganz anders: Das pralle Leben in seiner ganzen Fü;lle hat Einzug gehalten auf 160 Zeichen. Da aber nicht jeder, der will, bekanntlich auch kann, findet er/sie viele Mö;glichkeiten, die eingefahrenen SMS-Pfade zu verlassen, und originelle, witzige, ü;berzeugende, anregende, aufregende Mitteilungen zu verschicken, die nicht schon zum eintausendundsten Mal auf dem Display aufgetaucht sind. Vom ehrenwerten Catul bis zu rotzfrechen, jungen Poeten kann man sich anregen lassen, seine Mitmenschen (wenn, dann wenigstens) geistreich zu nerven.
Additional text
»Bei einem meiner einsamen Abendessen im Gasthaus Wickerl, 1090 Wien, Porzellangasse 24a, verschlang ich Liebeslyrik: Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Poesie für alle Liebeslagen; aus der Reihe Hanser bei dtv, herausgegeben von Anton G. Leitner. Eine bessere Auswahl als diese kann ich mir nicht vorstellen. «
Franz Schuh, Die Zeit 04.11.2005
Report
"Der Short Message Service (SMS) der Handys hat auch den Liebesdienst übernommen. Dem allgegenwärtigen Stammeln der Gefühlsbekundungen will diese von Anton G. Leitner herausgegebene Anthologie wehren, die Kurz- und Kürzestgedichte zum mobiltelefonischen Weitergeben enthält. Die Umständlichkeit der Eingabe und die durch Speicherknappheit bedingte Kürze stecken den formalen Rahmen für ein eigenes Genre. Viele der Texte verbinden Wortwitz mit ewiggültigen Einsichten in das Wesen der Liebe."
Richard Kämmerlings, Frankfurter Allgemeinen Zeitung 06.05.2003