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In "Richard Yates" erzählt Tao Lin, Enfant Terrible unter den jungen Erzählern der USA, eine dunkel hypnotische Geschichte um schlechten Sex, veganes Essen, Gmail-Chats und einer verbotenen Liebe. Der titelgebende legendäre Romanautor Richard Yates ("Revolutionary Road") spielt nahezu keine Rolle. Stattdessen wird die Geschichte einer verbotenen Liebe zwischen einem sehr jungen Autor und einer noch jüngeren minderjährigen Schülerin erzählt, die sich im Internet unter den Pseudonymen Dakota Fanning und Haley Joel Osment, beides Namen berühmter Hollywood-Kinderstars, kennengelernt haben. Während Haley Joel Osment versucht Arbeit und Liebe miteinander zu vereinbaren, wird Dakota Fanning fortlaufend selbstzerstörerischer im Versuch, Haleys uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu erhalten. Haleys Schuldgefühle und Wut steigern sich, bis das Paar in einen unkontrollierbaren Strudel gerät.
Tao Lin wird von Autoren wie Miranda July, Bret Easton Ellis und Frederick Barthelme hochgelobt. Er gehört zu den Autoren, die Kritiker entweder lieben oder abgrundtief hassen, bisweilen finden sich Lob und Verstörung in ein und der gleichen Rezension. Niemanden aber lässt er kalt. So attestiert der Rezensent der New York Times dem Roman "treffende, oft schmutzige Beschreibungen dessen, was es bedeutet jetzt jung zu sein und gegen die Welt an zu laufen", und zugleich teilt er am Ende seiner Lektüre den Wunsch der Hauptfiguren Selbstmord zu begehen.
About the author
Tao Lin, geboren 1983, lebt in New York. Er studierte Journalismus an der New York University. Seit 2012 schreibt er eine wöchentliche Kolumne "Drug Related Photoshop Art" für das VICE Magazine. Seine Essays und Kurzgeschichten erscheinen u. a. in Thought Catalog, New York Observer und The Believer. Er veröffentlichte er mehrere Gedichtbände und Romane. Durch seine Präsenz auf Partys von Socialites, einer Beziehung zur Pop-Musikerin Lana Del Ray und durch die öffentlichkeitswirksame Versteigerung seiner zukünftigen Tantiemen an "Richard Yates" sowie des Bietergefechts zwischen den großen New Yorker Verlagen um einen seiner Romane hat er das Prinzip der Selbstvermarktung in der Literatur zur eigenen Kunstform erhoben und gilt manchen als "Kafka der Iphone-Generation".