Read more
Oscar Wilde hatte mit seiner 'Salome', in Paris 1891 entstanden, in London verboten, ein für die Decadence und die L'art pur l'art-Bewegung typisches Motiv zu einem Theaterstück verarbeitet. Die stilisierte Prosa, der artifizielle Reiz, die ästhetisch kühle und sinnlich überhitzte Atmosphäre der 'Tragödie' regten Richard Strauss zu seinem gleichnamigen Musikdrama an; er legte die deutsche Übersetzung von Hedwig Lachmann als Libretto seiner Oper zugrunde.
About the author
Oscar Wilde, geb. 1854 in Dublin, studierte erst am Trinity College in Dublin, dann in Oxford, wo er sich mehr und mehr einem Ästhetizismus zuwandte, den er nicht nur in der Kunst, sondern auch im Leben zum Maß aller Dinge machte. 1884 heiratete er in London; zwei Söhne wurden geboren. In den folgenden Jahren entfremdete er sich zunehmend von seiner Frau und wurde sich wohl seiner homoerotischen Neigungen deutlicher bewusst. Gleichzeitig nahm sein Ruhm stetig zu; in rascher Folge entstanden Essays, sein einziger Roman 'Das Bildnis des Dorian Gray', die Märchen, Erzählungen und mehrere Theaterstücke. 1895 wurde er wegen seiner Liebesbeziehung zum jungen Lord Alfred Douglas in einen Prozess mit dessen Vater verwickelt, der ihm zum Verhängnis wurde: Wilde wurde zu Zwangsarbeit verurteilt und war nun gesellschaftlich, aber auch künstlerisch erledigt. 1897 aus seiner Einzelzelle entlassen, floh er nach Frankreich, unternahm noch einige Reisen und starb 1900 resigniert in Paris.