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Eine Frau blättert in ihrer ganz persönlichen Geschichte: Momentaufnahmen aus dem an vielen Punkten von politischer Indoktrination geprägten Leben in der Tschechoslowakei der 1970er- und 1980er-Jahre verweben sich mit den Dramen ihrer Familie. Scheinbar unbewegt, teils mit zynischer Distanz berichtet die Protagonistin von ihrem Großvater, der von den Kommunisten ermordet wurde und nun zusammen mit der Großmutter, die den herrschenden Verhältnissen mit offenem Hass gegenübersteht, eine Art Heiligenstatus innehat. Wir erfahren vom dramatischen Schicksal des Bruders, der beginnenden Geisteskrankheit der Mutter und dem späten Coming-out des Vaters. Eine lakonische, fast schnoddrige Erzählung, immer wieder durchbrochen von plötzlichen, leidenschaftlichen Gefühlen.Doch der Monolog ist eigentlich ein Dialog: Immer wieder richtet sich die Protagonistin an ein Gegenüber, das jedoch nie antwortet. Auch zwischen den beiden gibt es einige Untiefen auszuloten. Wer dieser Mann ist, wissen wir nicht. Nur langsam und bruchstückhaft erfahren wir etwas über ihn. Doch alle Fäden führen am Schluss zusammen - zum hinterhältigen und ganz und gar unerwarteten Ende dieser scharfzüngigen, raffiniert konstruierten Vignette.Bianca Bellová hat sich mit Toter Mann als neue, faszinierende Stimme in der tschechischen Erzähltradition von Bohumil Hrabal bis hin zu Emil Hakl etabliert.
About the author
Bianca Bellová wurde 1970 in Prag geboren, wo sie auch ihr Studium an der Wirtschaftshochschule absolvierte. Nachdem sie für verschiedene internationale Gesellschaften und Zeitschriften tätig war, arbeitet sie momentan als Dolmetscherin und Übersetzerin für Englisch und lebt mit ihrer Familie in Prag.
Summary
Eine Frau blättert in ihrer ganz persönlichen Geschichte: Momentaufnahmen aus dem an vielen Punkten von politischer Indoktrination geprägten Leben in der Tschechoslowakei der 1970er- und 1980er-Jahre verweben sich mit den Dramen ihrer Familie.
Scheinbar unbewegt, teils mit zynischer Distanz berichtet die Protagonistin von ihrem Großvater, der von den Kommunisten ermordet wurde und nun zusammen mit der Großmutter, die den herrschenden Verhältnissen mit offenem Hass gegenübersteht, eine Art Heiligenstatus innehat. Wir erfahren vom dramatischen Schicksal des Bruders, der beginnenden Geisteskrankheit der Mutter und dem späten Coming-out des Vaters. Eine lakonische, fast schnoddrige Erzählung, immer wieder durchbrochen von plötzlichen, leidenschaftlichen Gefühlen.
Doch der Monolog ist eigentlich ein Dialog: Immer wieder richtet sich die Protagonistin an ein Gegenüber, das jedoch nie antwortet. Auch zwischen den beiden gibt es einige Untiefen auszuloten. Wer dieser Mann ist, wissen wir nicht. Nur langsam und bruchstückhaft erfahren wir etwas über ihn. Doch alle Fäden führen am Schluss zusammen - zum hinterhältigen und ganz und gar unerwarteten Ende dieser scharfzüngigen, raffiniert konstruierten Vignette.
Bianca Bellová hat sich mit Toter Mann als neue, faszinierende Stimme in der tschechischen Erzähltradition von Bohumil Hrabal bis hin zu Emil Hakl etabliert.