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Das musikalische Werk des 1945 geborenen italienischen Komponisten Luca Lombardi auf einen Nenner bringen zu wollen, hieße, die Vielfalt seines umfänglichen Schaffens zu verkürzen. Das Doppelheft widmet sich daher der gesamten Bandbreite seines Werkes und nimmt "den ganzen Lombardi" in den Blick.
Zweifelsohne war Luca Lombardi in jungen Jahren vor allem ein politisch engagierter Komponist, dessen Sicht auf die Welt, auch auf die musikalische, sich aber im Laufe seines Lebens stark gewandelt hat.
Lombardi ist ein philosophischer Kopf, ein nachdenklicher Komponist, der auch literarisch sehr bewandert ist. Die Klarheit seiner Musiksprache spiegelt die Klarheit seines Denkens wider - Lombardis philosophisches Leiden an der Welt wird durch die Melancholie seiner Musik sinnlich erfahrbar. Lombardis spätere Rückbesinnung auf seine jüdischen Wurzeln allein als Melancholie seines historisch musikalischen Bewusstseins zu deuten, würde den Grund einer tieferen Sehnsucht, die sich in seiner Musik ausdrückt, allerdings verkennen.
Die Beiträge dieses Doppelhefts widmen sich den verschiedenen Aspekten im Leben und Werk von Luca Lombardi. Und auch der Komponist selbst kommt zu Wort, denn das Schreiben und Sprechen über Musik ist ihm eigen, gehört zu ihm.
List of contents
- Vorwort
- Hans-Klaus Jungheinrich: Luca Lombardi. Identitäten eines Komponisten
- Gerhard R. Koch: Horror, Traumspiel, Märchen-Buffa. Vexierbilder politischer Kunst: über den Opernkomponisten Luca Lombardi
- Caroline Ehman: Faust als Grenzgänger. Luca Lombardis Oper "Faust. Un travestimento"- Federico Vizzaccaro: Die Orchestermusik Luca Lombardis
- Peter Becker: Grenzen nach außen, aber keine nach innen. Zum kammermusikalischen Schaffen von Luca Lombardi
- Enrico Fubini: Luca Lombardi: Judentum und Musik
- Jürgen Thym: Auf der Suche nach Wahrheit(en). Luca Lombardi in seinen Schriften
- Luca Lombardi /Wolfgang Korb: "Ich möchte ein Zeuge meiner Zeit sein und in meiner Musik die Fragen reflektieren, die mich betreffen. Als Zeitgenosse.". Ein Gespräch mit Luca Lombardi über seine kompositorische Arbeit
- Abstracts
- Bibliografische Hinweise
- Zeittafel
- Autorinnen und Autoren
About the author
Ulrich Tadday, geboren 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen.
Ulrich Tadday, geboren 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen.
Heinz-Klaus Metzger, 1932-2009, aufgewachsen in Konstanz und Dortmund, eisterschüler bei Carl Seemann in Freiburg, studierte bei Max Deutsch i Paris und bei Rudolf Kolisch und Hans Leygraf in Darmstadt. Theodor W. Adorno wurde für ihn zum zentralen geistigen Einfluß. Metzger avancierte zum wichtigsten Theoretiker der seriellen Bewegung und trug maßgeblich dazu bei, John Cage in Europa durchzusetzen. 1969 Gründung des Ensembla Musica Negativa (mit Rainer Riehn). 1977-2003 Herausgabe der Reihe "Musik-Konzepte", danach "querstand. musikalische konzepte".