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Der neue Hugo-Ball-Almanach veröffentlicht die Korrespondenz von Hugo Ball und Emmy Hennings mit Emil Szittya, biografische Dokumente sowie Forschungsliteratur zu Hugo Ball, Dada und Expressionismus. Im Hugo-Ball-Almanach 2014 publiziert Walter Fähnders erstmals die weitgehend unbekannte Korrespondenz von Hugo Ball und seiner Ehefrau Emmy Ball-Hennings mit dem Schriftsteller und Bohemien Emil Szittya aus den 1920er und frühen 1930er Jahren sowie einen neu entdeckten Nachruf von Ramus auf Hugo Ball. Weitere biografische Dokumente werden von Ernst Teubner mit einer kurzen Selbstbiografie Balls und Hans Burkhard Schlichting mit Zeugnissen zu Balls frühen Jahren als Dramaturg am Stadttheater Plauen vorgelegt. Franz Siepe arbeitet in seinem Beitrag die wichtigen marianischen Bezüge vor allem im Spätwerk Balls heraus. Dem Verhältnis von Dada zu Pop und musikalischer Avantgarde widmet sich Magnus Wieland, während Sandra Beck die Rolle expressionistischer Lyrikanthologien bei der Konstruktion literarischer Epochen untersucht. Darüber hinaus stellt Adrian Notz die aktuelle Arbeit des Cabaret Voltaire in Zürich vor. Abgeschlossen wird der Band mit Rezensionen sowie einem Personenregister. Neben dem vielfältigen Werk seines Namensgebers beschäftigt sich der 1977 von der Stadt Pirmasens als Forum der Hugo-Ball-Forschung ins Leben gerufene Hugo-Ball-Almanach auch mit Autoren und Künstlern aus dem Umkreis Balls und des Züricher Dadaismus sowie der benachbarten Kunstströmungen.
List of contents
- Einleitung- Emil Szittya, Emmy Ball-Hennings, Hugo Ball: Briefwechsel- Walter Fähnders: Kommentar zum Briefwechsel von Emil Szittya, Emmy Ball-Hennings und Hugo Ball- Walter Fähnders: Emil Szittya, Emmy Ball-Hennings und Hugo Ball- Sandra Beck. Anthologisierung, Kanonisierung, Epochenkonstruktion. Überlegungen zur Wirkmacht von Kurt Pinthus' "Menschheitsdämmerung. Symphonie jüngster Dichtung" (1919) auf das Bild von der expressionistischen Lyrik- Magnus Wieland: Radio DADA. POP und Avantgarde- Hans Burkhard Schlichting: "Weniger überzeugen wollte Hugo Ball als Polizist". Neue Zeugnisse uber Balls dramaturgische Anfange am Stadttheater Plauen- Franz Siepe: "Mutter der Läuterung". Marianische Sedimente in Hugo Balls "Byzantinischem Christentum"Anhang:- Hugo Ball: Biografische und bibliografische Aufstellung für eine Pressemitteilung- Ernst Teubner: Kommentar zu Hugo Balls "Biografischer und bibliografischer Aufstellung für eine Pressemitteilung"- Pierre Ramus: Hugo Ball - der Fruhtod eines Spatromantikers in Wahrheit und Freiheit- Walter Fähnders: Kommentar zu Pierre Ramus' Hugo-Ball-Porträt- Walter Fähnders: Pierre Ramus und Hugo Ball- Adrian Notz: Kristallisation. Das neunte Jahr im Cabaret VoltaireRezensionen:- Martin Ingenfeld: Das Märchen ist zu Ende. Annäherungen an Emmy Hennings. Zusammengestellt von Andreas Karmer- Franz Siepe: Friedrich Glauser: Dada und andere Erinnerungen aus seinem Leben- Oliver Ruf: 1914. Die Avantgarden im Kampf. Katalog zur gleichnamigen AusstellungAdressen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Personenregister
About the author
Hugo Ball, geb. 1886 in Pirmasens, war während des Ersten Weltkrieges Mitbegründer der Dada-Bewegung in Zürich, überzeugter Pazifist und scharfer Zeitkritiker. Als enger Freund Hermann Hesses war er dessen erster Biograph. Er starb 1927 in Montagnola/Schweiz.
Emil Szittya, geb. 1886 als Adolf Schenk in Budapest. Ab 1900 Vagabondage durch Mitteleuropa. 1906-1907 erstmals in Paris. Begegnung mit Picasso, Chagall, Apollinaire, Rousseau, Lenin. 1909 Mitglied im Kulturkreis Monte Verita. Bekanntschaft mit Blaise Cendrars. 1911 mit Hans Richter Hrsg. der anarchistischen Zeitschrift »Les Hommes Nouveaux«. 1912 Hrsg. mit Cendrars: »Transsibirischer Express«. 1915 Hrsg. der PräDaDa Zeitschrift »Der Mistral« mit Hugo Kersten und Walter Serner. 1916 in Zürich. 1919 Gründung der Künstlergruppe »Der Horizont« in Wien. 1920-1927 Mitarbeit in bedeutenden Zeitschriften wie »Der Querschnitt« und »Das Kunstblatt«. Ab 1927 ständig in Paris. Hrsg. der antifaschistischen Zeitschrift »Die Zone«. Neben ca. 27 Büchern hinterließ Szittya zahlreiche Prosaarbeiten. Sein umfangreiches malerisches OEuvre wurde in den letzten Jahren in der Schweiz, Österreich und Ungarn gezeigt.
Eckhard Faul, geb. 1959, Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Saarbrücken. Promotion über den expressionistischen Schriftsteller Hans Leybold. Mitarbeiter der Maler-Müller-Arbeitsstelle an der Universität Saarbrücken; Editionen von Werken Maler Müllers, Georg Kulkas, Georg Kaisers und Hugo Balls. Seit 2008 Leiter der Pirmasenser Hugo-Ball-Sammlung.
Report
"Aufregende literaturarchäologische Ausgrabungen".Michael Braun, Poetenladen, 6/2014"Auch der fünfte Band der neuen Folge des Hugo-Ball-Almanachs bestätigt, dass es jeder Anstrengung wert ist, das Erbe des einzigen Pirmasenser Weltstars nicht nur zu bewahren, sondern noch weitaus offensiver für die Stadt zu nutzen, als das jetzt der Fall ist." Fred G. Schütz, Die Rheinpfalz, 26.6.2014