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"Lieber Vati. Wie ist denn das Wetter bei Dir? Ich glaube Du wirst es nicht wissen, weil zu Dir keine Sonne und kein Regen kommt", schrieb mein Bruder Alexius am 3. März 1939 an meinen Vater ins Gefängnis. Mein Vater saß in Gestapohaft, mein Bruder und ich waren in einem Kloster untergebracht worden.
Dieses Buch ist die Geschichte meiner Familie während des Nationalsozialismus in Österreich. Es dokumentiert Familien- und Zeitgeschichte, erinnert an meinen Vater Eugen Kogon - er war nach dem Krieg einer der bekanntesten Publizisten in Deutschland - und will meiner tapferen Mutter ein Denkmal setzen. Michael Kogon
About the author
Michael Kogon ist Nationalökonom, Übersetzer, Autor und Mitherausgeber der Gesammelten Schriften seines Vaters, des bekannten Publizisten Eugen Kogon, der Hessel im KZ Buchenwald das Leben rettete, indem er ihm zu einer neuen Identität verhalf.
Summary
Michael Kogon schildert in seinem Erinnerungsbuch die dramatische Geschichte seiner Familie im Nationalsozialismus. Direkt nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich war sein Vater Eugen Kogon im März 1938 als Widerständler der ersten Stunde verhaftet worden. Kurz nach der Befreiung des KZ Buchenwald 1945, in dem er inhaftiert war, schrieb Eugen Kogon das Grundlagenwerk "Der SS-Staat". Danach sollte er einer der bekanntesten Publizisten in der jungen Bundesrepublik werden. Michael Kogon illustriert seine Erinnerungen mit Briefen und Kassibern, die sein Vater aus der Gestapohaft und aus dem KZ herausschmuggeln konnte, und mit sämtlichen Kinderbriefen, die ihm seine Söhne in die Haft schrieben.
Report
"Besonders schön sind die Passagen, in denen sich Michael Kogon als Liebhaber von Wortspielen, philosophischen Exkursen und ironischen Kommentaren entpuppt. Das packende Dokument ist ein mikrohistorischer Einblick in sieben für Europa entscheidende Jahre des letzten Jahrhunderts, gegeben von einem, dessen Schreibtalent durchaus an dem seines Vaters anknüpft." NZZ 20150120