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Der Band stellt eine Einladung dar, Lücken in Tawadas Texten genauer wahrzunehmen und darin ein ästhetisches Potential zu erkennen. Die Lücke eröffnet neue sinnliche Dimensionen, sie lässt die LeserInnen einen anderen Raum und andere Formen interkultureller Verständigung entdecken. Die Lücke muss daher nicht als Defizit, sie kann als kultureller Gewinn erfahren werden.
Im vorliegenden Band werden Verstehen, Übersetzen und Vermitteln als Praktiken interkultureller Verständigung im Blick auf die Lücke als poetisch produktiver Raum kulturellen Fremdverstehens neu fokussiert und aus germanistischer, japanologischer und komparatistischer Perspektive diskutiert.
About the author
Barbara Agnese, geboren 1964, Studium der Philosophie in Pisa und Wien, arbeitet über das Werk Ingeborg Bachmanns und über Probleme der kulturellen Übertragung.§§Professorin für Komparatistik an der UdeM - Universität Montréal, lehrte an der Sorbonne Nouvelle Paris und an der Universität Wien. Schwerpunkte: Vergleichende Ästhetik, Shoah-Literatur.
Christine Ivanovic, Studium der Germanistik, Slavistik, Philosophie; Promotion und Habilitation in Vergleichender Literaturwissenschaft; seit 2003 als Gastprofessorin an der Universität Tokyo.
Yoko Tawada wurde 1960 in Tokyo geboren und lebt seit 1982 in Deutschland. Studium in Tokyo, Hamburg und Zürich; Promotion bei Sigrid Weigel. Reisen auf vier Kontinenten. Tawadas zweisprachiges Werk umfasst Lyrik und Prosa, Theater-, Hörspiel- und Operntexte; es wurde in Japan wie in Deutschland vielfach ausgezeichnet (u.a. Gunzô-Literaturpreis, 1991; Akutagawa-Preis, 1993; Chamisso-Preis, 1996; Goethe-Medaille, 2005). Zahlreiche Übersetzungen in weitere Sprachen. 2013 wurde Yoko Tawada mit dem "Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung" ausgezeichnet und 2016 mit dem Kleist-Preis.