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Roma leben seit Jahrhunderten auf dem europäischen Kontinent und stellen die größte ethnische Minderheit in Europa dar. Unter den Angehörigen der sie umgebenden Mehrheitsgesellschaften herrschen vielfach Unkenntnis, Stereotype und Vorurteile über Roma vor; ihre Lebens- und Bildungssituationen sind häufig von Diskriminierung und Marginalisierung geprägt. Hier setzt diese Publikation an, für die Expertinnen und Experten aus europäischen Ländern gewonnen werden konnten.
Im ersten Teil des Bandes werden zentrale Themen wie die Sprache der Roma, die Romani Chib, der Roma Education Fund und Roma betreffende Entwicklungen in Südosteuropa im Überblick behandelt. Der zweite Teil umfasst Beiträge zu den Lebens- und Bildungssituationen von Roma in ausgewählten Staaten. Berichtet und erörtert werden historische Hintergrundinformationen, empirisch gewonnene Daten und aktuelle Entwicklungen sowie Ansätze zu einer Bearbeitung der Bildungsbenachteiligung von Roma.
Mit den Beiträgen ist das Anliegen verknüpft, Impulse für vertiefende Auseinandersetzungen mit den Lebens- und Bildungssituationen von Roma zu geben und sie stärker in den Fokus der Erziehungswissenschaft zu rücken.
About the author
Dr. phil. Sabine Hornberg ist Professorin für Allgemeine Pädagogik an der Universität Bayreuth und war zuvor Projektleiterin der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2006 und von PIRLS 2006 Luxemburg. Mit einer Studie zur Internationalisierung von Bildung hat sie sich an der Ruhr-Universität Bochum habilitiert. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die vergleichende und internationale Erziehungswissenschaft, empirische Bildungsforschung und transnationale Bildungsräume.
Report
Das [...] Buch ist [...] ein stimmiges, lesenswertes und spannendes neues Gesamtwerk, das sich aus informativen Einzelbeiträgen zusammensetzt. Dabei hat das Werk ein wichtiges "Mission Statement": zu zeigen, dass die "Gruppe" der Roma heterogener ist, als häufig in Medien und Wissenschaft dargestellt wird, und dennoch viele Angehörige der Minderheit Missstände durch andauernde Ausgrenzung, Stigmatisierung und Bildungsbenachteiligung teilen müssen. Das Werk befasst sich differenziert mit der Thematik und weist auf Missstände hin, die dringend angegangen werden müssen. Diese sind erschreckenderweise ein internationales Phänomen, weshalb es zur Beseitigung Schritte im nationalen und internationalen Kontext bedarf. - Julia Reimer auf socialnet.de