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Werden mehrere Volkswirtschaften oder wesentliche Bereiche dieser zu einer Marktunion oder zu einem "Gemeinsamen Markt" zusammengeschlossen, so wer den davon nicht nur alle Unternehmungen und Betriebswirtschaften in diesem Unionmarkt, sondern auch viele Betriebswirtschaften in Drittmärkten unmittelbar oder mittelbar betroffen. Aber so tiefgreifend die von einer Marktintegration auf eine Betriebswirtschaft ausgehenden Einflüsse sein können und soviel Marktanpas sungsfähigkeit von dieser im konkreten Fall gefordert werden kann, so stellt doch die Beziehung zwischen supranationaler Marktgestaltung und Betriebswirtschaft sehr oft nicht ein reines Kausalverhältnis dar. Häufig sind für das Schicksal einer Betriebswirtschaft, für ihren künftigen Markt, die Güte ihrer Marktpolitik und ihre gesamte betriebswirtschaftspolitische Aktivität in der Periode der Marktgestal tung entscheidend. Dabei ist nicht an das "marktbeherrschende Unternehmen", son dern an die vielen Betriebswirtschaften zu denken, die in den Spannungen zwischen sich und dem Markt die Chancen betriebs wirtschaftlicher Marktgestaltung erken nen und sie nützen. Diese wechselseitigen Beziehungen zwischen supranationaler Marktgestaltung und Betriebswirtschaften und namentlich die Reaktionsweisen von Unternehmungen, die teils auf deduktivem Wege, teils auf dem Wege der Analyse von Fakten aus dem Einflußbereich der Europäischen Wirtschafts gemein schaft zu ermitteln versucht worden sind, stehen im Mittelpunkt dieser Schrift, die aus einem Vortrag des Verfassers auf der Jahrestagung des Verbandes der Hoch schullehrer für Betriebswirtschaft e. V. 1958 in Hamburg hervorgegangen ist. Die in dieser Schrift enthaltenen überlegungen sind von der Vorstellung geleitet, eine supranationale Marktgestaltung habe die Märkte der Partner zu einem voll kommenen Binnenmarkt zusammenzufügen.
List of contents
Vorbemerkung.- I. Einleitung.- II. Zweck der supranationalen Marktgestaltung.- III. Ist der Unionmarkt ein Binnenmarkt? (Charakteristik des Unionmarktes).- 1. Zollunion.- 2. Faktormobilität.- 3. Währungspolitik und Währungsunion.- 4. Die Koordinierung der Verkehrspolitik in den Partnermärkten.- 5. Steuerdivergenzen und Steuergrenzen.- 6. Beziehung von Agrarmarkt und Unionmarkt.- 7. Koordinierung des Wirtschaftsrechts und Konsequenzen.- IV. Einflüsse supranationaler Marktgestaltung auf Betriebswirtschaften, namentlich auf deren Standort.- V. Verhaltensweisen von Betriebswirtschaften.- 1. Tendenz zur größeren Betriebswirtschaft und zum Zusammenschluß von Betriebswirtschaften.- 2. Betriebswirtschaften in Drittmärkten und Unionmarkt.- 3. Verhaltensweisen von zentralverwalteten Drittmärkten.- 4. Korrespondierende Maßnahmen von Betriebswirtschaften im Unionmarkt.- 5. Umlenkung des Handelsverkehrs.- 6. Funktionale Integration und Konzentration im Vertrieb und in der Beschaffung.- 7. Markttransparenz; Markenartikel.- 8. Spezielle Verhaltensweisen kleiner und mittlerer Betriebswirtschaften.- 9. Kartelle als privatwirtschaftliche Marktverhaltensweisen und supranationale Marktgestaltung.- 10. Nationale Intervention und Subvention und supranationale Marktgestaltung.- VI. Die Eigenart des Risikos der Betriebswirtschaften bei supranationaler Marktgestaltung.- VII. Marktforschung und supranationale Marktgestaltung.- VIII. Innovationen.- 1. Typische Wirkungen der Gestaltung einer Zollunion auf die Betriebswirtschaften.- 2. Typische betriebswirtschaftliche Verhaltensweisen (Anpassungen) und Marktanteil.