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Allen Fachkräften der Jugendarbeit dürfte die gegenwärtige Qualitätsdebatte bewußt sein, die ausnahmslos jedes Arbeitsfeld beeinflußt und damit zu Posi tionierungen zwingt. Ebenso wenig ist zu verkennen, daß diese Debatte viel fach geführt und vermischt wird mit Begriffen der Effizienz, des Manage ment, der Neuen Steuerung oder der Output-Orientierung, denen sich die So zialpädagogik wahlweise mit Befremden, heillosen Enthusiasmus oder auch Hilflosigkeit ausgesetzt sieht. Wie auch immer, es gibt kein Entrinnen mehr. Vor diesem Hintergrund will der vorliegende Band einen genuin sozial pädagogischen Akzent setzen und die Qualitätsdebatte ihrerseits fachlich qualifizieren. Dabei steht die Auseinandersetzung mit ethnographischen Me thoden - so die These - für Schlüsselfragen der Jugendarbeit überhaupt. Der hierdurch angezielte Zuwachs an Professionalität ist nicht nur erforderlich, weil das Feld der Jugendarbeit komplexer und schwieriger geworden ist und somit einer erhöhten Fachlichkeit in Form permanent mitlaufender Reflexion bedarf, sondern auch, weil in letzter Zeit die empirischen Befunde zur Pro fessionalität in der Jugendarbeit deren Insuffizienzen deutlich herausstellen und dementsprechende Abhilfe einfordern.
List of contents
Die Erkundung des Feldes und die Deutung der Daten. Annäherungen an die (lebensweltliche) Ethnographie.- Ethnographische Methoden und ihre Bedeutung für die Lebensweltorientierung in der Sozialpädagogik.- Zeichen, Symbol, Emblem und Ritual als methodologische Zugänge zu jugendkulturellen Szenen. Vom Material zur Theorie.- "Ich sehe was, was Du nicht siehst" - Ethnographische Kompetenz in der Jugendarbeit.- Der Einsatz ethnographischer Methoden im Kontext des Wirksamkeitsdialoges.- Der Einstieg ins Feld der Jugendarbeit. Ein ethnographisches wie pädagogisches Abenteuer.- Jugendarbeit und ethnographische Methoden, oder: Wie kann Jugendarbeit vom Wunschdenken Abschied nehmen? Kommentar zum Beitrag von E.-U. Küster.- Jugendliche in ihrem Fremdsein verstehen - Gruppendiskussionen und psychoanalytisch-reflexive Interpretation.- Zur Anwendung von Methoden sozialräumlich orientierter Lebensweltanalysen in der Jugendarbeit.- "Verstehen" ist gefragt. Probleme der Anwendung qualitativer Methoden in der Lebensweltanalyse im Rahmen sozialräumlicher Konzeptentwicklung der Offenen Jugendarbeit.- Die Autorin und Autoren.
About the author
Prof. Dr. Werner Lindner lehrt am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Jena mit den Schwerpunkten Jugendarbeit und Jugendkultur.
Summary
Allen Fachkräften der Jugendarbeit dürfte die gegenwärtige Qualitätsdebatte bewußt sein, die ausnahmslos jedes Arbeitsfeld beeinflußt und damit zu Posi tionierungen zwingt. Ebenso wenig ist zu verkennen, daß diese Debatte viel fach geführt und vermischt wird mit Begriffen der Effizienz, des Manage ment, der Neuen Steuerung oder der Output-Orientierung, denen sich die So zialpädagogik wahlweise mit Befremden, heillosen Enthusiasmus oder auch Hilflosigkeit ausgesetzt sieht. Wie auch immer, es gibt kein Entrinnen mehr. Vor diesem Hintergrund will der vorliegende Band einen genuin sozial pädagogischen Akzent setzen und die Qualitätsdebatte ihrerseits fachlich qualifizieren. Dabei steht die Auseinandersetzung mit ethnographischen Me thoden - so die These - für Schlüsselfragen der Jugendarbeit überhaupt. Der hierdurch angezielte Zuwachs an Professionalität ist nicht nur erforderlich, weil das Feld der Jugendarbeit komplexer und schwieriger geworden ist und somit einer erhöhten Fachlichkeit in Form permanent mitlaufender Reflexion bedarf, sondern auch, weil in letzter Zeit die empirischen Befunde zur Pro fessionalität in der Jugendarbeit deren Insuffizienzen deutlich herausstellen und dementsprechende Abhilfe einfordern.