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Kognitive Leistungen gelten nach Auffassung vieler Neurowissenschaftler dann als erklärt, wenn gezeigt werden kann, wie der "Gegenstand" dieser Leistung - ein "Merkmal", ein Ding oder eine Szene - in Form neuronaler Aktivität "repräsentiert" oder "codiert" wird. Die Erforschung der funktionellen Architektur derjenigen Areale des Gehirns, die man für das Wahrnehmen und Erkennen verantwortlich macht, besteht dementsprechend wesentlich in der Suche nach "Reizkorrelation" in der Aktivität von Nervenzellen und Nervenzellpopulationen. In den letzten Jahren wurden Zweifel immer offensichtlicher, ob dieses "repräsentationistische Forschungsprogramm" der Funktionsweise des Gehirns angemessen ist. In den Beiträgen dieses Sammelbandes stellen Neurowissenschaftler und Philosophen die Erfolge dieses Forschungsprogramms dar, kritisieren das Programm und seine Erklärungsansprüche aus verschiedenen Blickwinkeln und erarbeiten alternative Perspektiven für eine kognitive Neurobiologie.
List of contents
Neuronale Repräsentationen.- Vernetzungen und Verortungen - Bemerkungen zur Geschichte des Konzepts neuronaler Repräsentation.- Sprache als neurale Repräsentation?.- Funktionsbestimmung ohne Funktionalismus in der Kognitionswissenschaft.- Epistemologische und methodologische Fragen an den traditionellen Repräsentationsbegriff in der klassischen Cognitive Science.- Das Ding als Wahrnehmung und seine "Aufhebung" in der Handlung.- Repräsentation und Bedeutung in der Sicht eines nicht-reduktionistischen Physikalismus.- Interne Repräsentationen - Über die "Welt" generierungseigenschaften des Nervengewebes. Prolegomena zu einer Neurosemantik.- Hinter den Spiegeln des Repräsentationismus.
About the author
Siegfried J. Schmidt, geb. 1940 in Jülich, Studium der Philosophie, Germanistik, Linguistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Freiburg, Göttingen und Münster. 1971 Professor für Texttheorie an der Universität Bielefeld, 1973 dort Professor für Theorie der Literatur. 1979-97 Professor für Germanistik/Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität-GH Siegen und 1984-97 Direktor des Instituts für Empirische Literatur- und Medienforschung (LUMIS) der Universität Siegen. 1997-2006 Professor für Kommunikationstheorie und Medienkultur am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster. 2001-06 dort zudem Leitung des Studiengangs 'Angewandte Kulturwissenschaften/Kultur, Kommuniktion und Management'. Zahlreiche Buchveröffentlichungen. Emeritierung im Februar 2006.
Dr. phil. Olaf Breidbach, Studium der Biologie, Paläontologie, Philosophie und Kunst, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik und des Museums Ernst-Haeckel- Haus der Friedrich-Schiller-Universität Jena.