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Die Gleichstellung von Frauen und Mannern ist in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen gesetzlicher Bestimmungen de jure weitgehend er reicht. Dennoch bestehen de facto soziale Benachteiligungen in den verschie densten Gesellschaftsbereichen: So sind Frauen in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Politik immer noch stark benachteiligt und finden keine ihrem Anteil an der Bevolkerung annahernd entsprechende Reprasenta tion. AuBerdem haben Frauen eher die untergeordneten und assistierenden Positionen inne, Manner eher die fiihrenden und beaufsichtigenden; zudem konzentrieren sie sich iiberwiegend auf wenige "frauentypische" Berufe. 1m Bildungssystem dagegen, vor allem im Sekundarschulbereich, sind Madchen auf den ersten Blick angemessen reprasentiert, so daB bereits von einer sozialen Benachteiligung der Jungen in Realschulen und Gyrnnasien ge sprochen wird (vgl. Niedersachsischer Landtag 1978, 1979). Fraglich ist aber, ob aus einer solchen zahlenmal3ig guten Vertretung von Madchen in diesem Sektor des Bildungssystems gefolgert werden darf, daB sie damit die gleichen Bildungs-und Berufschancen haben wie Jungen und ob sie damit der faktischen Gleichberechtigung ein StUck naher gekommen sind (so z.B. Hogner 1978, Kernich-Mohringer 1978, Krinner 1979, Kohler und Zymek 1981, Eigler et al. 1980).
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Inhaltsübersicht.- Zur Bildungssituation von Mädchen im allgemeinbildenden Schulbereich.- I. Problemstellung.- II. Allgemeine Bildungsbeteiligung von Mädchen im Sekundarschulbereich.- III. Schulstrukturell bestimmte Benachteiligungen der Bildungsgänge von Mädchen im Sekundarschulbereich.- IV. Curricular bestimmte Benachteiligungen in den Bildungsgängen von Mädchen im Sonderschulbereich.- V. Soziale Herkunft und Bildungsbeteiligung von Mädchen im Sekundarschulbereich.- VI. Zusammenfassung und Folgerungen.- "Der Streit um die Koedukation".- I. Teil: "Der Streit um die Koedukation".- II. Teil: Jungenschule - auch für Mädchen?.- Sozialarbeit und Sozialpädagogik in der Schule - Auch für Mädchen?.- Vorbemerkung.- 1. Sexismus - Die verborgene Differenz unter egalitären Bedingungen.- 2. Schule wächst über sich hinaus - Zur Entwicklung von Sozial- und Freizeitpädagogik in der Schule.- 3 einen Billardtisch nur für Mädchen? Aus der Praxis der Schulsozialarbeit mit Mädchen.- 4. Sozialarbeit und Sozialpädagogik in der Schule - bisher kaum für Mädchen!.- Zusammenfassung und Forderungen.
About the author
Klaus Hurrelmann lehrt in den Bereichen Gesundheits- und Bildungspolitik. Er gehört zu den bekanntesten Kindheits- und Jugendforschern in Deutschland und leitete von 1986 - 98 das Kooperationszentrum 'Health Behavior in School Children' der WHO. Nach langjähriger Tätigkeit an der Universität Bielefeld arbeitet er seit 2009 als Professor of Public Health and Education an der Hertie School of Governance in Berlin.