Read more
Wissenschaft hat längst den Charme einer liebenswürdig chaotischen Gelehrtenstube verloren und ist zur "big science" geworden. Damit ist sowohl ein neuartiger Reflexionsbedarf entstanden als auch eine Fülle von Steuerungsproblemen. Wissenschaftsindikatoren sind eine Antwort auf die veränderten Rahmenbedingungen. Sie sollen Strukturen, Quantitäten und Qualitäten wissenschaftlicher Produktion meßbar machen. Ihre Entwicklung verlief jedoch in einem sehr pragmatischen Kontext, mit der Folge, daß der Kontakt zur Wissenschaftstheorie verloren ging und die Beurteilung des Nutzens von Indikatoren nicht selten in einen Glaubenskrieg ausartete. Mit diesem Band wird nicht nur eine Verbindung zwischen Wissenschaftstheorie, -soziologie und der Indikatorenforschung geschaffen, sondern auch eine detaillierte Darstellung der Leistungsfähigkeit und der Grenzen von Wissenschaftsindikatoren vorgelegt.
List of contents
1 Einleitung.- 2 Bewertungen als wissenschaftstheoretisches Problem.- 2.1 Kritischer Rationalismus.- 2.2 Modifikationen des Kritischen Rationalismus.- 2.3 Kuhns Kritik am Falsifikationismus.- 2.4 Von der Logik zur Entscheistheorie.- 2.5 Feyerabends Methodenpluralismus.- 2.6 Die Ökonomisierung des Kritischen Rationalismus.- 2.7 Die Ökologie des Geistes.- 2.8 Resümee: Methodologie als Evaluation?.- 3 Bewertungen als wissenschaftssoziologisches Problem.- 3.1 Wissenschaftsnormen und Bewertungsprozesse.- 3.2 Von der Deskription zur Konstruktion wissenschaftlicher Fakten.- 3.3 Wissenschaft in der Perspektive der Systemtheorie.- 3.4 Resümee: Bewertungen als sozialer Aushandlungsprozeß.- 4 Synthese: Das Bild der Wissenschaft von sich selbst.- 5 Leistungsbewertungen mit Hilfe von Wissenschaftsindikatoren.- 5.1 Peer Review.- 5.2 Wissenschaftspreise als Leistungsindikatoren.- 5.3 Drittmitteleinwerbungen als Leistungsindikator.- 5.4 Publikationsanalysen.- 5.5 Zitationsanalysen.- 5.6 Strukturindikatoren als Leistungsindikatoren.- 5.7 Anwens- und Interpretationsprobleme in der Praxis.- 6 Schlußbetrachtung.- 7 Literaturverzeichnis.
About the author
Stefan Hornbostel ist Hochschulassistent am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.