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In kritischer Auseinandersetzung mit der Psychiatriereform in der BRD und über eine Neustrukturierung der Diskussion um das "medizinische Modell" der Erklärung und Behandlung psychischer Störungen werden die Grundlagen für ein psychosoziales Störungsmodell entwickelt. Im Sinne dieser Modellperspektive resultieren psychische Störungen aus sozioökonomisch begründeten psychosozialen Widersprüchen und Ambivalenzen. In Abgrenzung zu psychologischer Beratung ist psychosoziale Beratung auf eine reflexive Durchdringung eines mehrwertigen psychosozialen Belastungsgefüges und seine handlungspraktische Beeinflussung ausgelegt, wobei psychosoziale Abwehrprozesse zu überwinden und individuelle wie soziale Bewältigungsmethoden modellgerecht zu integrieren sind."(...) Das enorm materialreiche Buch macht Hoffnung,daß - zumindest theoretisch - den Menschen der Steigbügel zu halten ist, individuell wie kollektiv ihre in Gesellschaft gründenden Probleme sozialkreativ zu bewältigen".Psychologie Heute 4/90
List of contents
1. Einleitung.- 2. Die Psychiatriereform in der Bundesrepublik Deutschland.- 2.1 Die kustodiale Psychiatrie als Anachronismus.- 2.2 Die Psychiatrie - Enquete.- 2.3 Das Konzept der Gemeindenähe als reformleitende Perspektive.- 2.4 Die Ergebnisse der Reform.- 2.5 Zusammenfassende Beurteilung.- 3. Darstellung und Kritik zentraler Modelle der Erklärung psychischer Störungen.- 3.1 Vorbemerkung zur Modelltypologie.- 3.2 Das medizinische Modell.- 3.3 Das abweichungstheoretische Modell.- 3.4 Das psychotherapeutische Modell.- 3.5 Das soziogenetisch - politische Modell.- 3.6 Multifaktorielle Störungsmodelle.- 4. Das Modell psychosozialer Belastung.- 4.1 Die gesellschaftliche Vermittlung psychosozialer Belastungen.- 4.2 Traditionelle Belastungs- und Ambivalenzkonzepte.- 4.3 Widersprüche in der produktiven Verwendung der Individualitätsform als psychosoziale Belastung.- 5. Beratung als psychosoziale Handlungsform.- 5.1 Psychologische Beratung.- 5.2 Sozialpädagogische Beratung.- 5.3 Psychosoziale Beratung als Vermittlung psychosozialer Kompetenz.- 6. Zusammenfassung und ergänzende Fragen.- Anmerkungen.- Literatur.