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Spröde Statistiken oder trockene Analysen vermitteln ein unzureichendes Bild von der Arbeitswelt der DDR. Wie sah der Alltag in den Betrieben jenseits der Fünfjahres- und der Volkswirtschaftspläne, der offiziellen Schönfärberei und der lärmenden Siegesmeldungen von der "Produktionsfront" aus? Welchen Herausforderungen sahen sich die Menschen ausgesetzt, die die allgegenwärtigen staatlichen Planvorgaben umsetzen mussten? Wie nutzten sie vorhandene Freiräume und konnten so mit Fleiß und Findigkeit zu oft beeindruckenden Ergebnissen kommen? Was waren andererseits die inneren Gründe, die das System scheitern ließen und den Staat in den Bankrott trieben? Zur Beantwortung dieser Fragen kommen 50 Zeitzeugen zu Wort, die über ihre täglichen Erlebnisse in den Betrieben der DDR erzählen. Ihre Berichte decken alle Wirtschaftsbereiche ab und stammen aus allen Ebenen der betrieblichen Hierarchie: vom Arbeiter und der Kellnerin bis zum Kombinatsdirektor, zum Spitzenwissenschaftler oder Vize präsidenten der Staatsbank. Aus der Summe der subjektiven Erfahrungen entsteht so ein authentisches Gesamtbild des DDR-Wirtschaftssystems von innen.
About the author
Dr. Friedrich Thießen ist Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der TU Chemnitz.
Report
"50 Zeitungsberichte über das sozialistische Wirtschaftsleben der DDR sind der Nachwelt gesichert. Das ist wichtig. Denn wer etwas über die Wirtschaft der DDR sagen will, über ihr Funktionieren und noch mehr über ihr Nicht-Funktionieren, über die Gründe des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und so weiter, der braucht solche Quellen aus erster Hand, von jenen, die die Zeit und ihre Umstände erlebt haben, die beteiligt und betroffen waren." (Freie Presse) "Thießen hat erstmals etwas zustandegebracht, worauf die politische Bildung schon lange wartet. Er bietet und erläutert aus allen Wirtschaftsbereichen und von allen Ebenen Erfahrungsberichte der 'Werktätigen', in denen sich anschauliche Einzelbeispiele und weiterführende Empfehlungen auf das glücklichste vereinen. Ein Stichwortverzeichnis und eine Zusammenfassung der Beiträge sowie gliedernde Randüberschriften erschließen dem Leser überaus angenehm die bunte Welt der nun zum gemeindeutschen Erbe gehörenden DDR." (Helmut Grieser, Das Historisch-Politische Buch 49/2001, Heft 6, 18.06.2002)