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Bruno Kreisky, österrechischer Bundeskanzler von 1970-1983, hat das öffentliche Leben - die 'politische Kultur' - seines Landes nachhaltig geprägt und entscheidend verändert. Selbst nach Abzug sentimentaler Verklärungen überwiegt die positive Erinnerung an diese lebendigste Phase der österreichischen Nachkriegsgeschichte
In seinem letzten Lebensjahr, während der dramatischen europäischen Umbrüche von 1989 und 1990, hatte Bruno Kreisky mehrere Treffen mit dem deutschen Protraitphotographen Konrad R. Müller und dem österreichischen Journalisten Werner A. Perger. Dabei führten sie ausführiche Gespräche über die aktuellen Ereignisse, aber auch über Bruno Kreiskys Leben, seine Erfahrungen in der Politik, seine großen Enttäuschungen und ungebrochenen Hoffnungen: Rückblick, Bilanz, tastande Vorschau - und auch eine Art demokratisches Vermächtnis.
Der abschließende politisch-biographische Essay des langjährigen Kreisky-Mitarbeiters Wolfgang Petrisch rundet das Bild dieser Persönlichkeit ab.
About the author
Konrad R.Müller:§Erst kam ein Studium der Malerei, danach, im Jahre 1965, entschied sich der damals 25jährige Konrad R. Müller für die Fotografie. Seitdem arbeitet er mit der vom Vater geerbten zweiäugigen Rolleiflex, Baujahr 1935, ohne Kunstlicht, nur in Schwarzweiß. Müller gilt als der beste Porträtist der Kanzler der Bundesrepublik.
Werner A. Perger, geboren und aufgewachsen in Wien, wo er Rechtswissenschaft studiert hat, ist Journalist und lebt seit 1970 in Deutschland. Er berichtete 25 Jahre lang für verschiedene deutsche und österreichische Zeitungen als Korrespondent aus Bonn, zuletzt für die Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT. Unter anderem veröffentlichte er, gemeinsam mit Gunter Hofmann, das Buch "Richard von Weizsäcker im Gespräch". Seit 1995 arbeitet er in Hamburg als politischer Reporter der ZEIT.
Wolfgang Petritsch, geb. 1947 in Klagenfurt, war von 1977-83 Sekretär von Bundeskanzler Bruno Kreisky. Er war 1997 österreichischer Botschafter in Belgrad und 1999 der EU-Chefdiplomat in den Kosovo-Friedensgesprächen. Anschließend bekleidete Petritsch die Stelle des Hohen Repräsentanten der EU für Bosnien-Herzegowina. Seit 2008 ist er der österreichische Botschafter an der OECD. Zahlreiche Auszeichnungen und Publikationen.