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Im Werk Olga Neuwirths spielt der amerikanische Schriftsteller Herman Melville eine große Rolle. Ihm widmete sie ein Drehbuch, ein Musiktheater ("The Outcast"), und der Titel einer ihrer jüngsten Kompositionen "Le Encantadas o le avventure nel mare delle meraviglie" verweist ebenfalls auf ein Werk des Amerikaners. An Melville fasziniert Neuwirth vieles, vor allem die wiederholte Aufforderung zu Toleranz anderen Kulturkreisen und überhaupt dem anderen gegenüber.In Manhattan entstanden zwei Fotoserien: Die eine, bestehend aus "Everyday Olga" und "Quiet on the desk", dokumentiert die Arbeitsbedingungen eines freischaffenden Künstlers. Über Monate fotografierte Neuwirth sich täglich in ihrem blauen Arbeiter Overall, eine Stechkartenuhr hielt die exakten Arbeitszeiten fest. Für die Serie "O Melville!" durchstreifte die Komponistin in der Maske von Herman Melville New York und ließ sich an verschiedenen Plätzen und Straßenecken, in der Subway, am Meer in Long Island, in einem Aquarium oder im Metropolitan Museum, fotografieren.Neben den beiden Bildserien enthält das Buch Olga Neuwirths "Notizen zu Melvilles Universum", den Text "Das Fallen. Die Falle" von Elfriede Jelinek sowie Beiträge der New Yorker Kunsthistorikerin Katherine Jánszky Michaelsen und des Musikwissenschaftlers Stefan Drees. Ein faszinierendes Projekt zwischen Fotografie, Literatur und Musik!
About the author
Elfriede Jelinek, geboren 1946 in Mürzzuschlag/Steiermark, wuchs in Wien auf; mit vier Jahren Ballett- und Französischunterricht, in der Folgezeit umfassende musikalische Ausbildung; 1960 Klavier- und Kompositions-Studium am Wiener Konservatorium; 1964 Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien; 1967 Abbruch des Studiums, beginnt zu schreiben; Lyrik und Prosatexte erscheinen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Elfriede Jelinek erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis (1998). 2004 wurde ihr der Literatur-Nobelpreis verliehen.