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Voice Movement Icons (VMI) sind ein erprobtes und nun auch wissenschaftlich getestetes Werkzeug, das in der Inputphase des Fremdsprachenunterrichts eingesetzt werden kann, um die Speicherung und den Abruf von Vokabeln sowie morphologischen und syntaktischen Strukturen zu erleichtern, zu beschleunigen und gegen das Vergessen resistent zu machen. Es handelt sich um eine sensomotorische Encodierungsstrategie, die in der Lage ist, zahlreiche Gehirnareale und -strukturen mit fremdsprachlicher Information zu vernetzen. VMI's werden als Metacode synchron zum fremdsprachlichen Code gelernt. Die vordergründige Redundanz, die diese mehrfache Encodierung mit sich bringt, führt zu einer relevanten Steigerung der Quantität der gelernten Vokabeln und zu einer Verzögerung des Informationszerfalls. Die Wirksamkeit der Redundanz wird durch das "paradoxon of retrieval interference" nach Klimeschs Konnektivitätstheorie erklärt, wonach die Geschwindigkeit von Suchprozessen im Gehirn steigt, wenn Information mehrfach, redundant und vernetzt encodiert ist. Weitere Erklärungen findet die Autorin in aktuellen Theorien der kognitiven Neurowissenschaft. Dadurch positioniert sich ihre Arbeit im Bereich der Neurodidaktik und unterscheidet sich von der gängigen Vorgangsweise in der Fremdsprachenvermittlung, die den Gehirnfunktionen und -prozessen nicht Rechnung trägt
About the author
Manuela Macedonia ist promovierte Psycholinguistin und am Max-Planck Institut für kognitive Neurowissenschaften Leipzig als Wissenschaftlerin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Angela Friederici tätig. it neuropsychologischen Methoden (funktioneller Magnetresonanztomographie) untersucht sie neue Strategien in der Vermittlung von Fremdsprachen an Erwachsene. Ihr Ziel ist es, das Erlernen von Fremdsprachen effizienter zu gestalten. Sie hält europaweit Vorträge und Lehrerfortbildungen.