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Der Begriff Digital Humanities umfasst so verschiedene Dinge wie online-basierte Recherche-Methoden, Digitalisierung von Papierbeständen sowie die Neuerfindung der Geisteswissenschaften im digitalen Zeitalter. Eine wissenshistorische Situierung des Phänomens orientiert sich an zwei Leitfragen. Legen sich die Geisteswissenschaften mit der Digitalisierung nur ein effizienteres Instrumentarium zu oder tauschen sie ihre epistemischen Ideale gegen jene aus den natur- und sozialwissenschaftlichen Fächern ein? Und: Wie verändert sich das geisteswissenschaftliche Rollenverständnis unter den Vorzeichen von Open Access, interaktiver Textproduktion, Wikipedia und digitalen Archiven? Entsteht ein neuer Typ des medial versierten Forschenden oder werden herkömmliche Tugenden wie Analyse, Kritik und Erkenntnis bloß in neue Formen übersetzt?
List of contents
7 - 11 Editorial (Michael Hagner, Caspar Hirschi)15 - 36 Verteidigung der Paraphrase (Philipp Theisohn)37 - 54 Text, Denken und E-Science (Niels-Oliver Walkowski)55 - 77 Der Geist des Users (Max Stadler)79 - 102 »online first« (Philippe Wampfler)103 - 119 Das kleine Digitale (Tobias Hodel)123 - 144 Was ist historische Epistemologie? (Omar W. Nasim)145 - 162 Ein digitales Kulturobjekt (Claire Clivaz, Nathalie Dietschy, Dominique Vinck)165 - 174 Neue und neueste Versuche einer allgemeinen Erzähltheorie (Alfred Messerli)175 - 189 »Google-Syndrom« (Peter Haber)191 - 200 Schlaue Maschinen (Philipp Sarasin)
About the author
Andreas B. Kilcher, geboren 1963; Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Basel und München; Promotion in Basel und Jerusalem; von 1993 bis 1996 wissenschaftlicher Assistent für Neuere deutsche Literatur in Basel; Professor für neuere deutsche Literatur in Tübingen.
David Gugerli ist Professor für Technikgeschichte an der ETH Zürich. Nach seinem Studium in Geschichte und Literaturwissenschaften war er Gast an der Maison des Sciences de l Homme in Paris, Visiting Fellow der Stanford University, Investigador visitante am Colegio de México, Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien sowie Professor an der Universidad Nacional Autónoma de México. In seinen Forschungsprojekten beschäftigt er sich mit der Geschichte der Energieversorgung, der technisch-wissenschaftlichen Erfassung von Räumen, der Entwicklung digitaler Telekommunikationsweisen und der Genese des technisierten menschlichen Körpers. David Gugerli ist Mitglied des Zentrums "Geschichte des Wissens", das von der ETH und der Universität Zürich getragen wird.
Michael Hagner, geb. 1960, ist Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich.
Caspar Hirschi ist Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität St. Gallen. Zwischen 2007 und 2010 arbeitete er an der Universität Cambridge. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte und Theorie des Nationalsozialismus, die Gelehrtenkultur des Renaissance-Humanismus sowie die Rollen des Kritikers, Experten und Intellektuellen seit der Aufklärung. Über diese hat er zahlreiche Publikationen in deutscher und englischer Sprache vorgelegt.