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Ein vertrautes Zimmer, das einem plötzlich fremd erscheint; Fenster, durch die man nur sich selber blicken sieht und ausweglose Korridore, an deren Ende man unversehens wieder am Anfang steht: So ist das Unheimliche beschaffen. Ausgehend von den Topologien bei Sigmund Freud und Jacques Lacan wird das Unheimliche als ein spezifisch räumliches Phänomen untersucht, als beängstigend eigenmächtiger Ort, der selber tätlich wird: ein Tat/Ort. Dabei sind es die Kunstwerke, welche diese Tat/Orte des Unheimlichen immer schon erbaut und kartographiert haben. In der Kultur und deren Medien schafft sich das Unheimliche Raum, von den untoten Ruinen in Giovanni Battista Piranesis Kupferstichen über die labyrinthischen Architexturen Edgar Allan Poes und die sumpfigen Schrift-Landschaften H. P. Lovecrafts bis zu den obskuren Kino-Kammern von Fritz Lang und Dario Argento.
List of contents
7 - 8 Prolog (Johannes Binotto)9 - 18 Eingang (Johannes Binotto)19 - 54 Nie fort, nie da: Freud, Lacan und das Unheimliche (Johannes Binotto)55 - 82 Versenkung im Freigelegten: Giovanni Battista Piranesi (Johannes Binotto)83 - 126 Gefangen im Raum der Schrift: Edgar Allan Poe (Johannes Binotto)127 - 152 My Home Is My Symptom: Charlotte Perkins Gilman (Johannes Binotto)153 - 194 Orte der Verwesung: Howard Phillips Lovecraft (Johannes Binotto)195 - 246 Obskure Kammern: Fritz Lang (Johannes Binotto)247 - 280 Perverse Schauplätze: Dario Argento (Johannes Binotto)281 - 288 Ausgang (Johannes Binotto)
About the author
Johannes Binotto ist Kulturwissenschaftler, freier Autor und Mitarbeiter am Englischen Seminar der Universität Zürich. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Filmtechnik und/als Psychoanalyse, Signalstörung und Affekt, sowie die Schnittstellen zwischen Raumtheorie, Literatur- und Medienwissenschaft.Zu seinen diversen Publikationen zählen etwa Beiträge zu Digitalität und Fragmentierung bei James Bond; zum Mafioso als männlichem Hysteriker; zu der Übernatürlichkeit von Technicolor oder zur subversiven Aussagekraft der Rückprojektions-Technik im klassischen Hollywoodkino.
Report
»Eine theoretisch fundierte Topografie des Unheimlichen ... Und vor allem beeindruckt, wie flüssig und elegant Johannes Binotto trotz hohem intellektuellen Niveau schreiben kann. Das Buch ist ein Lesegenuss.« Pascal Blum, Der Tages-Anzeiger