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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde aus der Bundesrepublik Deutschland eine Demokratie, die fortan von der Bevölkerung mitgestaltet wurde. Ein wichtiges Medium in diesem Prozess war der Brief. In Bürgerbriefen und Petitionen äußerten die Bürgerinnen und Bürger gegenüber Politikern und politischen Institutionen ihre Bedürfnisse und Ängste ebenso wie Wünsche und Kritik. Die Analyse dieser Bürgerpost vermittelt bislang unbekannte Einblicke in Problemlagen und Schwierigkeiten der jungen Republik. Sie zeigt, wie die Deutschen durch die Praxis des Schreibens ein neues Selbst-Verständnis von Staat, Politik und Demokratie entwickelten.
List of contents
InhaltVorwort 9
1. Geborgte Frackhemden und politische Kultur 15Aus dem Alltag ins Zentrum der Macht - Gerda K. und die Politik 15Bürgerbriefe und Petitionen als Medien der politischen Kultur 22Briefe als Kaleidoskop des langen Nachkriegserlebens 32
2.Sich in eine Tradition einschreiben: Aneignungen des Mediums 42Zeit, zu schreiben 42Wer schrieb? 54Gestaltung von Form und Inhalt 71»Jeder Brief eine Antwort«: Vom Umgang mit der Bürgerpost 100Brief als Waffe: Vielschreiber und »Querulanten« 129
3. Was Regierung und Gesetzgebung angeht 144Fuß fassen, Balance finden: Briefe der fünfziger Jahre 144Zur Einführung 144Überleben sichern 152Neu beheimaten 172Folgen von Diktatur und Krieg bewältigen 185
Epilog: Bollwerke errichten 211
Wohlstand verteilen, zusammen leben: Briefe der sechziger Jahre 218Zur Einführung 218Soziale Gerechtigkeit verankern 225Konflikte austragen 250Diktatur und Krieg nicht lassen können 264
Epilog: Die Gesellschaft öffnen 279
Protestieren, mitregieren: Briefe der frühen siebziger Jahre 288Zur Einführung 288Politik mitgestalten 295Individuelle Notlagen beheben 318Epilog: Um die Deutungen des Vergangenen ringen 329
4. Regierte, Regierung, Staat: Beziehungsfragen 339Von »Landesvätern« mit »Herz« und »ordentlichen Staatsbürgern«: Inszenierungen, Konstruktionen, Rollenzuweisungen 339Was bringt Demokratie? 358Der Einzelne und der Staat - oder: Warum politische Macht auch in der Demokratie personalisiert wird 372
5. Effekte der Bürgerpost 389Was das Schreiben bewirkte 389Demokratie erlernen, Demokratie erschreiben 397Ausblick: Status und Wandel von Briefen als Medien politischer Kommunikation 403
Quellen 410Archivarische Quellen 410Gespräche, Fragebogen 412Literatur 413
About the author
Michaela Fenske lehrt als Privatdozentin Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Universität Göttingen.
Additional text
"Deftly written and moving at the forefront of the most innovative
historiography on the postwar period, this book is a major contribution to the history of postwar democracy." Frank Biess, German History, 23.11.2014
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"Deftly written and moving at the forefront of the most innovative historiography on the postwar period, this book is a major contribution to the history of postwar democracy." Frank Biess, German History, 23.11.2014