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Die einzige Biografie
Die Perspektive des Sohnes
Alice Miller: Trauma und Tragödie
Mit Weltbestsellern wie "Das Drama des begabten Kindes" (1979) wurde Alice Miller (1923-2010) als Kindheitsforscherin berühmt. Ihr Ansatz von der Macht des verdrängten Kindheitstraumas prägte die Selbsterforschung von Generationen. Hier meldet sich nun ihr Sohn Martin Miller, Psychotherapeut und Coach, zu Wort und erzählt erstmals die tragische Lebensgeschichte seiner Mutter, die dem Getto entkam und nach dem Krieg in der Schweiz ein neues Leben begann. Er macht den genialen therapeutischen Ansatz seiner Mutter transparent für das Leben, in dem er wurzelt.
Wer war Alice Miller? Warum ließ das Thema Kindheit sie nicht los und warum fiel es ihr so schwer, ihre therapeutischen Einsichten im eigenen Leben, in dem Umgang mit den eigenen Kindern fruchtbar zu machen?
About the author
Martin Miller (geb. 1950) , Sohn der Kindheitsforscherin und Weltbestsellerautorin Alice Miller, arbeitet als Psychotherapeut und Coach in Uster bei Zürich.
Summary
Im Schatten des Krieges
Alice Miller (1923 - 2010), die weltberühmte Kindheitsforscherin und Bestsellerautorin, unermüdliche Streiterin für die Rechte der Kinder, litt unter einer nie bearbeiteten Kriegstraumatisierung, wie sie in vielen Familien nach 1945 gewirkt hat. Ihr Sohn Martin Miller (geboren 1950) erzählt erstmals die tragische Lebensgeschichte seiner polnisch-jüdischen Mutter, die dem Getto von Piotrków entkam und nach dem Krieg in der Schweiz ein neues Leben begann. Sein Ringen darum, die Mutter zu verstehen, ist auch ein Lehrstück über die destruktive Kraft der Verdrängung und den Mut, sie zu überwinden.
"Es war nicht schön, der Sohn Alice Millers zu sein. Im Gegenteil. Und trotzdem war meine Mutter eine große Kindheitsforscherin. In diesem Buch versuche ich nun, diese beiden Welten in einen Zusammenhang zu bringen. Für meine Mutter war die Abspaltung offenbar die einzige Möglichkeit, für sich ein Stück Lebensqualität nach dem Kriege zu erlangen. Und Ihr Kampf ist trotz allem ein ermutigendes Beispiel dafür, sich nicht aufzugeben, was immer einem zustößt. Andererseits zeigt ihr Beispiel auf erschreckende Weise, was geschehen kann, wenn schwere Traumatisierungen - wie Krieg, Verfolgung oder andere Gewalterfahrungen sie nach sich ziehen können - nicht aufgearbeitet werden. "(Martin Miller)
„Das Buch ist erschütternd und ganz und gar gelungen in seiner klugen Einfühlung in die Protagonistin!“ (Dr. Kathrin Meier-Rust, NZZ am Sonntag)