Read more
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde Danzig vom Deutschen Reich abgetrennt, unter Mandat des Völkerbundes gestellt und zur Freien Stadt erklärt. Diese von den deutschen Danzigern nie akzeptierte Entscheidung trug dazu bei, dass die Nationalsozialisten mit ihrem Versprechen, Danzig "heim ins Reich" zu holen, schon ab 1930 zu einer politisch bedeutenden Kraft in der Stadt wurden. Leidtragende waren in den Folgejahren die polnische Minderheit, die Danziger Juden sowie alle Menschen in Opposition zum Nazi-Regime. Sie wurden schikaniert, unterdrückt, verfolgt, in "Schutzhaft" genommen, vertrieben oder umgebracht. Der Terror verstärkte sich noch nach Kriegsbeginn, der Wiedereingliederung Danzigs ins Reich und der Schaffung des neuen Reichsgaus Danzig-Westpreußen. Abertausende verloren ihr Leben. Am Ende des Kriegs war die Altstadt eine Ruinenlandschaft. Dieter Schenk schildert anschaulich Aufstieg, Terror und Ende der NS-Herrschaft in Danzig. Ergänzt wird dies durch zahlreiche, historisch seltene Fotos.
About the author
Dieter Schenk, geb. 1937, war als Kriminaldirektor im Bundeskriminalamt jahrelanger Berater des Auswärtigen Amtes in Fragen der Sicherheit des diplomatischen Dienstes im Ausland; 1989 schied er auf eigenen Antrag aus dem Polizeidiest aus. Seit 1998 ist Dieter Schenk Honorarprofessor der Universität Lodz mit einem Lehrauftrag für Geschichte des Nationalsozialismus. Im Jahr 2012 wurde er mit dem polnischen Ehrenpreis "Kustos des Nationalen Gedenkens" (Kustosz Pamiêci Narodowej) ausgezeichnet.
Report
Als Stärke von Schenks packender historischer Erzählung über den Zankapfel Danzig offenbart sich sein klares Geschichtsbild aus der Perspektive gut ausgewerteter Quellen und die kompetente Erläuterung von Hintergründen und Zusammenhängen. Jürgen Tremper, Nordkurier