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Wie kaum je ein anderer Künstler hat Franz Liszt die Gemüter seiner Zeit erregt. Auf Konzertreisen durch ganz Europa wurde er wie ein König gefeiert, sein unkonventioneller Lebenswandel schockierte und faszinierte. In den Pariser Salons - Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde - bildeten sich sein Profil und sein kompositorischer Stil heraus.
Der Musikwissenschaftler Christoph Rueger, Autor zahlreicher Musikbücher, darunter der Bach-Biografie "Soli Deo Gloria" und der "Musikalischen Hausapotheke", stellt Franz Liszt mitten in die geistigen und politischen Auseinandersetzungen des bewegten 19. Jahrhunderts.
Er zeigt ihn als europäischen, übernational empfindenden und schaffenden Künstler, dessen geistige Heimat Paris und die französische Romantik ist.
Seine schillernde Persönlichkeit gab schon zu Lebzeiten ausreichend Stoff zur Legendenbildung. Rueger klopft die Quellen ab und zeigt den Menschen in seiner ganzen Widersprüchlichkeit: den egozentrischen Virtuosen mit Hang zu theatralischen Effekten und den uneigennützigen Förderer und Lehrer, den Freund, der das Werk Richard Wagners rückhaltlos unterstützt; den Freigeist und religiösen Schwärmer; den Salonlöwen und Abbé, den Liebhaber und den Komponisten, der vor allem in seinem bis heute nicht voll erschlossenen Spätwerk gänzlich neue musikalische Ausdrucksmittel einsetzte und seiner Zeit damit weit voraus war.
About the author
"Christoph Rueger, geb. 1942 in Rabenau bei Dresden.Studium der Musikwissenschaft und Sinologiean der Leipziger Universität. Promotion über Skrjabin.1981 Ausbürgerung nach West-Berlin. Seit 1983Professor für Musiktheorie und Tonsatz an der Universitätder Künste Berlin. Autor mehrerer Biografienu. a. über Johann Sebastian Bach und Frédéric Chopin.Ein Bestseller war seine »Musikalische Hausapotheke«. Heute lebt er in Kleinmachnow."