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Die europäischen Fürstenhöfe der Frühen Neuzeit waren nicht nur Orte der Macht, sondern auch der Kultur: Neben der Dichtung, der bildenden Kunst, der Baukunst oder Gartenarchitektur tat sich gleichfalls im Bereich Musik ein breites Handlungsfeld auf, in dem Frauen eine bislang unterschätzte Rolle spielten. Vor allem die Fürstinnen selbst prägten während der Regentschaft ihrer Gatten die höfische Kultur und wurden zu Auftraggeberinnen von Kunst und Musik. Sie komponierten selbst, sangen, spielten Instrumente oder unterhielten eigene Hofmusikkapellen. Sie dichteten, riefen Akademien ins Leben und sammelten Bücher. Der interdisziplinäre Band eröffnet neue Perspektiven auf weibliche Handlungsspielräume an den Schnittstellen von Hof- und Musikgeschichte.
List of contents
Susanne Rode-Breymann
Einleitung
I. Höfisches Handeln
Heide Wunder
'Die Fürstin bei Hofe' im Heiligen Römischen Reich (16.-18. Jahrhundert)
Susanne Rode-Breymann
Höfe als Orte der Musik. Komponierende Fürstinnen und andere 'musicallische Weibspersohnen'
II. Rollen - Identitäten
Christine Fischer
Höfische Wirkungsbedingungen. Aspekte musikalischen Handelns von Komponistinnen
Helen Watanabe-O'Kelly
Consort and Mistress. A Successful Job-Share?
Cornelia Niekus Moore
Spiegel weiblicher Tugenden. Die Fürstin als Vorbildliche
Pernille Arenfeldt
'The Queen has Sent Nine Frisian Cows'. Gender and Everyday Cultural Practices at the Courts in Sixteenth-Century Germany
Ute Küppers-Braun
'Il n'y a rien de Si agreable que d'etre Sa propre maitresse'.
Äbtissinnen als Fürstinnen des Reiches
Ulrike Gleixner
Fürstäbtissin, Patronage und protestantische Indienmission. Das Stiften sozialer Räume im 'Reich Gottes'
Katrin Keller
Das Frauenzimmer. Hofdamen und Dienerinnen zwischen Transfer und kultureller Praxis
III. Raumkonzepte - Handlungsräume
Veronica Biermann
Königin Christina von Schweden in ihrem römischen Palast. Zum Verhältnis von Innenraum und Selbstverständnis
Ruth Müller-Lindenberg
Wilhelmine von Bayreuth. Raumimagination und Selbstkonzept
Michael Wenzel
Beauties, Wits and Fools. Die Schönheitengalerie der Königin Maria II. von England als Repräsentationsort weiblicher Handlungsräume
Helga Meise
Das Schloss als Handlungsspielraum. Landgräfin Elisabeth
Dorothea von Hessen-Darmstadt, geb. Herzogin von Sachsen-Gotha (1640-1709)
Andreas Waczkat
Die Imagination der Ent-Ortung in Charpentiers Médée
IV. Netzwerke
Jill Bepler
Women's Books and Dynastic Networks in Early Modern Germany
Female Practices of Collecting and Bequeathing
Beatrix Bastl
Briefe als Trost. Zur Überwindung von Raum und Zeit
Judith P. Aikin
Devotional Songs by Women of the Ruling Families in Seventeenth-Century Lutheran Germany. Authorship, Dissemination, Compilation, Publication
Mara R. Wade
Princess Magdalena Sibylle (1617-1668) and Court Ballet in Denmark and Saxony
Abbildungsverzeichnis
Autorinnen und Autoren
About the author
Susanne Rode-Breymann ist Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.
Antje Tumat, Lehrbeauftragte am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsprojekt "Musik und Bühne am Stuttgarter Hoftheater im 19. Jahrhundert". 2004 ausgezeichnet mit dem Ruprecht-Karls-Preis der Universität Heidelberg.
Summary
Die europäischen Fürstenhöfe der Frühen Neuzeit waren nicht nur Orte der Macht, sondern auch der Kultur: Neben der Dichtung, der bildenden Kunst, der Baukunst oder Gartenarchitektur tat sich gleichfalls im Bereich Musik ein breites Handlungsfeld auf, in dem Frauen eine bislang unterschätzte Rolle spielten. Vor allem die Fürstinnen selbst prägten während der Regentschaft ihrer Gatten die höfische Kultur und wurden zu Auftraggeberinnen von Kunst und Musik. Sie komponierten selbst, sangen, spielten Instrumente oder unterhielten eigene Hofmusikkapellen. Sie dichteten, riefen Akademien ins Leben und sammelten Bücher. Der interdisziplinäre Band eröffnet neue Perspektiven auf weibliche Handlungsspielräume an den Schnittstellen von Hof- und Musikgeschichte.