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Deutsche Debatten um »Volk« und »Staat«, Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert.Im Zentrum der biographischen Untersuchung über den »Volkstumsforscher« Max Hildebert Boehm steht die Analyse von Kontinuitäten und Wandlungen im deutschen rechtsintellektuellen Milieu im 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf dem Wissenschaftsverständnis und dem politischen Beitrag Boehms als Begründer einer »rechten« Volkstheorie. Ebenso geht es um den Einfluss des ethno-politischen Experten vom späten Deutschen Kaiserreich bis in die Bundesrepublik. Ulrich Prehn verfolgt im Rahmen der Studie nicht nur ideengeschichtliche Fragestellungen, etwa nach der Transformation der Ideen von »Volk«, »Staat« und »Nation« oder des rechtsintellektuellen Europa-Diskurses. Er beleuchtet auch die Handlungsfelder und Netzwerke des Protagonisten. Zwischen Außenseiterpositionen und partieller Nähe zu gesellschaftlichen Funktionseliten changierend, verkörperte der »bekennende Ideologe« Boehm einen Intellektuellentypus, den die bisher gängigen Zuschreibungen wie »Ostforscher«, »konservativer Revolutionär« oder »Wegbereiter« des Nationalsozialismus nicht hinreichend abzubilden vermögen.
About the author
Ulrich Prehn, geb. 1966, ist
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert an der HU Berlin und Koordinator des Forschungsprojekts »Fotografie im Nationalsozialismus«.
Report
»eine anregende Biographie« (Carsten Kretschmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.04.2014) »Prehn gelingt es eindrucksvoll, den Lebensweg und die intellektuelle Entwicklung Boehms nachzuzeichnen.« (Matthias Barelkowski, Nordost-Archiv. Zeitschrift für Regionalgeschichte, XXIII (2014))