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»Es ist, als sei allem etwas entzogen worden, wie durch einen chemischen Vorgang, eine Substanz, die nicht mehr in den Dingen vorhanden sei, obgleich sie doch eigentlich in ihnen vorhanden sein müßte. « Was aber, wenn die Dinge auch zuvor nie von einer Substanz durchdrungen waren? So wie all die Geschichten, die sich um den Niederflorstädter Sebastian Adomeit ranken, der als asketischer Konsumverweigerer und als Daseinssuchender sich stets von der dörflichen Biederkeit und der alltäglichen Infamie absetzte. Auch noch nach seinem Ablebenzieht er den Unmut der Dorfbewohner auf sich, indem er kurz vor seinem Tod den Pfingstdienstag, der im Raum Frankfurt traditionell als 'Wäldchestag' gefeiert wird, als Tag für die Testamentseröffnung auswählte. Ein Affront gegen die lokalen Gepflogenheiten. Spekulationen der gerüchtebesessenen Dörfler um die Person des intellektuellen Sonderlings setzen ein und stiften Verwirrung, so daß selbst der Erzähler, einer der wenigen Vertrauten des Verstorbenen, zugeben muß, nicht mehr erkennen zu können, »was von dieser Geschichte tatsächlich passiert sei«.
Andreas Meier wurde 1967 in Bad Nauheim geboren. Im Frühjahr 2002 erschien im Suhrkamp Verlag sein zweiter Roman Klausen.
About the author
Andreas Maier wurde 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren. Er studierte Altphilologie, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und ist Doktor der Philosophie im Bereich Germanistik. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis "für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk, mit dem er die über Jahrzehnte diskriminierte Heimatliteratur auf radikale Weise erneuert", ausgezeichnet und 2013 erhielt Andreas Maier den "Franz-Hessel-Preis". Er wohnt in Frankfurt am Main.
Summary
»Es ist, als sei allem etwas entzogen worden, wie durch einen chemischen Vorgang, eine Substanz, die nicht mehr in den Dingen vorhanden sei, obgleich sie doch eigentlich in ihnen vorhanden sein müßte. « Was aber, wenn die Dinge auch zuvor nie von einer Substanz durchdrungen waren? So wie all die Geschichten, die sich um den Niederflorstädter Sebastian Adomeit ranken, der als asketischer Konsumverweigerer und als Daseinssuchender sich stets von der dörflichen Biederkeit und der alltäglichen Infamie absetzte. Auch noch nach seinem Ablebenzieht er den Unmut der Dorfbewohner auf sich, indem er kurz vor seinem Tod den Pfingstdienstag, der im Raum Frankfurt traditionell als ›Wäldchestag‹ gefeiert wird, als Tag für die Testamentseröffnung auswählte. Ein Affront gegen die lokalen Gepflogenheiten. Spekulationen der gerüchtebesessenen Dörfler um die Person des intellektuellen Sonderlings setzen ein und stiften Verwirrung, so daß selbst der Erzähler, einer der wenigen Vertrauten des Verstorbenen, zugeben muß, nicht mehr erkennen zu können, »was von dieser Geschichte tatsächlich passiert sei«.
Andreas Meier wurde 1967 in Bad Nauheim geboren. Im Frühjahr 2002 erschien im Suhrkamp Verlag sein zweiter Roman Klausen.
Additional text
»Ein zwiespältiges Lob auf die Provinz haben schon viele Autoren gesungen, aber seit langem hat es keiner mehr so brillant getan wie jetzt Andreas Maier. ... Er hat ein erstaunliches Debüt vorgelegt – in mehr als einer Hinsicht. ... Es ist sehr zu hoffen, daß dieses irritierende Glanzstück viele Leser findet.«
Report
»Ein zwiespältiges Lob auf die Provinz haben schon viele Autoren gesungen, aber seit langem hat es keiner mehr so brillant getan wie jetzt Andreas Maier. ... Er hat ein erstaunliches Debüt vorgelegt - in mehr als einer Hinsicht. ... Es ist sehr zu hoffen, daß dieses irritierende Glanzstück viele Leser findet.« Edo Reents Süddeutsche Zeitung 20001018