Read more
Die Immobilienblase in Spanien ist geplatzt, die Profiteure haben ihr Geld rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Zurückgeblieben sind nur noch Verlierer. Ihnen gilt Rafael Chirbes Interesse und seine Empathie. Esteban hatte sich als junger Mann ein anderes Leben erträumt, ist dann aber doch in der Familienschreinerei hängengeblieben. Aber anders als sein sozialistisch strenger Vater, der nach der Maxime lebt: Wir beuten niemanden aus, wir leben von dem, was wir erarbeiten, wollte Esteban wie alle anderen auch sein Stückchen vom großen Immobilienkuchen. Und als sein Vater alt und nicht mehr handlungsfähig ist, investiert er das im Familienbetrieb erarbeitete Geld in eine Baufirma. Zu spät. Die Firma geht pleite und mit ihr die Schreinerei. Insolvenz, Beschlagnahmung der Maschinen, die Mitarbeiter stehen auf der Straße, auch die kolumbianische Pflegerin des alten Vaters kann nicht mehr bezahlt werden. Doch Esteban ist auch mit siebzig noch ein vitaler Mann. Und er ist Realist. Eine Perspektive für die Zukunft sieht er nicht und zieht die Konsequenzen. Rafael Chirbes erzählt einen Wirtschaftskrimi und eine Familiengeschichte. Und er schreibt die Mentalitätsgeschichte Spaniens fort. Sarkastisch, mit viel Humor und Witz zeigt er uns die gesellschaftlichen Verwerfungen, den Tanz um das goldene Kalb, der immer weiter geht.
About the author
Rafael Chirbes, geboren 1949 in Tabernes de Valldigna bei Valencia, studierte in Madrid und lebt heute als freier Publizist in Beniarbeig bei Alicante. Früh verließ er den Ort seiner Kindheit und lebte in verschiedenen Städten Spaniens, u.a. in Salamanca, Madrid und Barcelona, später einige Zeit in Paris und in Marokko. Obwohl seine Liebe der Literatur galt, studierte Chirbes in Madrid Neuere Geschichte. Daneben interessiert er sich für Film, Malerei und Architektur und arbeitete zunächst als Literatur- und Filmkritiker für verschiedene Zeitschriften, u.a. lange Jahre für das Reise- und Gourmetmagazin Sobremesa. Rafael Chirbes verstarb im August 2015.
Dagmar Ploetz, geb. 1946 in Herrsching, Kindheit und Schulzeit in Argentinien, Studium der Germanistik und Romanistik in München. Lektorin, freie Journalistin und seit 1983 Übersetzerin.
Summary
Die Immobilienblase in Spanien ist geplatzt, die Profiteure haben ihr Geld rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Zurückgeblieben sind nur noch Verlierer. Ihnen gilt Rafael Chirbes’ Interesse und seine Empathie.
Esteban hatte sich als junger Mann ein anderes Leben erträumt, ist dann aber doch in der Familienschreinerei hängengeblieben. Aber anders als sein sozialistisch strenger Vater, der nach der Maxime lebt: Wir beuten niemanden aus, wir leben von dem, was wir erarbeiten, wollte Esteban wie alle anderen auch sein Stückchen vom großen Immobilienkuchen. Und als sein Vater alt und nicht mehr handlungsfähig ist, investiert er das im Familienbetrieb erarbeitete Geld in eine Baufirma. Zu spät. Die Firma geht pleite und mit ihr die Schreinerei. Insolvenz, Beschlagnahmung der Maschinen, die Mitarbeiter stehen auf der Straße, auch die kolumbianische Pflegerin des alten Vaters kann nicht mehr bezahlt werden. Doch Esteban ist auch mit siebzig noch ein vitaler Mann. Und er ist Realist. Eine Perspektive für die Zukunft sieht er nicht und zieht die Konsequenzen.
Rafael Chirbes erzählt einen Wirtschaftskrimi und eine Familiengeschichte. Und er schreibt die Mentalitätsgeschichte Spaniens fort. Sarkastisch, mit viel Humor und Witz zeigt er uns die gesellschaftlichen Verwerfungen, den Tanz um das goldene Kalb, der immer weiter geht.