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Die Rede vom Matriarchat - Zur Gebrauchsgeschichte eines Arguments

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Das Matriarchat begegnet gegenwärtig vor allem in esoterischen und/oder feministischen Kreisen. Ihnen gilt das Matriarchat als positiv evozierte, in früheren Zeiten weltweit verbreitete, friedliche Gesellschaft mit einem Kult der Grossen Göttin - als Herrin über den ewigen Kreislauf von Leben und Tod. Diese Gesellschaftsordnung soll in historischen Zeiten vom Patriarchat abgelöst worden sein. Die Genese dieser Vorstellung, die in verschiedensten Zusammenhängen auftritt, wird aufgerollt.Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert griffen zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen die Vorstellung von der einstigen Vormacht des weiblichen Geschlechts im religiösen, sozialen und kulturellen Bereich auf. An der Ausgestaltung beteiligten sich unter anderem Religionswissenschaft, Archäologie, Volkskunde und Psychologie. Nicht nur in den Wissenschaften fand das Matriarchat eine Heimstatt. Auch verschiedene soziale Bewegungen wie die erste Frauenbewegung, die Lebensreformbewegung oder gewisse religiöse Strömungen sowie die zweite Frauenbewegung entdeckten den Reiz des Matriarchats, um für andere Gesellschaftsformen zu plädieren. Ihnen ging es um die erneute Etablierung des Matriarchats als Prototyp einer als besser verstandenen Gesellschaft.Die Rekonstruktion der Entstehungs- und Verwendungszusammenhänge unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen und kulturellen Kontextes zeigt auf, dass der Bezug auf die unterschiedlich ausgeformte Vorstellung vom Matriarchat seit ihrem ersten Auftreten im 19. Jahrhundert ideologisch aufgeladen wurde und als Ausdruck von jeweils aktuellen Sehnsüchten und Ängsten fungierte.

List of contents

EinleitungGrundlagenGebrauchsgeschichte des Matriarchats IEntwürfe in verschiedenen wissenschaftlichen DisziplinenGeschlechtscharaktere oder die Konstruktion des WeiblichenJohann Jakob Bachofen und seine VorläuferDer kulturelle Evolutionismus oder die Entstehung der FamilieReligionswissenschaft oder die Erschaffung der Grossen GöttinArchäologie oder die Suche nach dem MatriarchatVolkskunde oder die Prominenz der HexePsychologie oder die Grosse MutterGebrauchsgeschichte des Matriarchats IIAnwendungsversuche in sozialen BewegungenSozialismus oder die Klage über die weltgeschichtliche Niederlage der FrauErste Frauenbewegung oder die Entdeckung des goldenen ZeitaltersLebensreform oder zurück zum MutterrechtVölkische Bewegung oder die arteigene GöttinNeue religiöse Erscheinungen oder alte ReligionZweite Frauenbewegung oder die Wiederentdeckung des goldenen ZeitaltersZusammenfassungBibliographie

About the author

Meret Fehlmann:

Geb. 1976. Promotion 2010. Lehrbeauftragte am Institut für Populäre Kulturen der Universität Zürich.

Summary

Das Matriarchat begegnet gegenwärtig vor allem in esoterischen und/oder feministischen Kreisen. Ihnen gilt das Matriarchat als positiv evozierte, in früheren Zeiten weltweit verbreitete, friedliche Gesellschaft mit einem Kult der Grossen Göttin – als Herrin über den ewigen Kreislauf von Leben und Tod. Diese Gesellschaftsordnung soll in historischen Zeiten vom Patriarchat abgelöst worden sein. Die Genese dieser Vorstellung, die in verschiedensten Zusammenhängen auftritt, wird aufgerollt.Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert griffen zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen die Vorstellung von der einstigen Vormacht des weiblichen Geschlechts im religiösen, sozialen und kulturellen Bereich auf. An der Ausgestaltung beteiligten sich unter anderem Religionswissenschaft, Archäologie, Volkskunde und Psychologie. Nicht nur in den Wissenschaften fand das Matriarchat eine Heimstatt. Auch verschiedene soziale Bewegungen wie die erste Frauenbewegung, die Lebensreformbewegung oder gewisse religiöse Strömungen sowie die zweite Frauenbewegung entdeckten den Reiz des Matriarchats, um für andere Gesellschaftsformen zu plädieren. Ihnen ging es um die erneute Etablierung des Matriarchats als Prototyp einer als besser verstandenen Gesellschaft.
Die Rekonstruktion der Entstehungs- und Verwendungszusammenhänge unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen und kulturellen Kontextes zeigt auf, dass der Bezug auf die unterschiedlich ausgeformte Vorstellung vom Matriarchat seit ihrem ersten Auftreten im 19. Jahrhundert ideologisch aufgeladen wurde und als Ausdruck von jeweils aktuellen Sehnsüchten und Ängsten fungierte.

Product details

Authors Meret Fehlmann
Publisher Chronos
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.10.2011
 
EAN 9783034010672
ISBN 978-3-0-3401067-2
No. of pages 472
Weight 870 g
Subjects Social sciences, law, business > Sociology > Women's and gender studies

Matriarchat, Swissness, auseinandersetzen

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