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Dieser fünfte und abschließende Band der Franz-Hessel-Werkausgabe ist Hessels Schaffen als Feuilletonist und Kritiker zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften der Weimarer Republik gewidmet. Die hier versammelten Prosatexte erschienen überwiegend nicht in Buchform oder unterscheiden sich maßgeblich von späteren Buchfassungen. Erstmals ist in dieser Ausgabe auch der Privatdruck "Neue Beiträge zur Rowohlt-Forschung" veröffentlicht, eine heitere Hommage Hessels auf seinen langjährigen Verleger und Arbeitgeber. Franz Hessel erweist sich in seinen Feuilleton-Beiträgen als einer der wichtigsten Autoren jener 'kleinen Prosa', die sich in den 1920er-Jahren als eigenes, journalistisches und literarisches Schreiben verflechtendes Genre etablierte. Seine spezifische Handschrift des einfühlsamen, scheinbar absichtslosen und grundsätzlich affirmativen Betrachtens lässt sich in dieser Sammlung eindrucksvoll auch in seinen bislang wenig beachteten Rezensionen nachvollziehen. Mit einer biographischen Zeittafel sowie ausführlichen Textnachweisen und einer für die zweite Auflage erheblich erweiterten Bibliographie schließt dieser Band und zugleich die fünfbändige Werkausgabe.
About the author
Franz Hessel, geb. 1880 in Stettin als Sohn einer großbürgerlichen jüdischen Familie, aufgewachsen im 'Alten Westen' Berlins, lebte Anfang des 20. Jahrhunderts im München des George-Kreises, am Vorabend des ersten Weltkriegs im Paris der Künstler und Kunstgenossen im Umkreis des Café du Dôme am Montparnasse und im Berlin der 1920er Jahre: der Erzähler, Feuilletonist, Herausgeber, Casanova-, Balzac- und zusammen mit Walter Benjamin Proust-Übersetzer, Kritiker und Lektor (im Verlag von Ernst Rowohlt) war im Jahrzehnt vor 1933 eine Institution im literarischen Berlin. Und er war ein Meister der 'Kunst des geselligen Lebens' (nach dem Vorbild des von ihm so gern zitierten Wahlverwandten K. A. Varnhagen): nahe literarische und menschliche Freundschaften verbanden ihn mit Karl Wolfskehl,Walter Benjamin, Alfred Polgar, Ringelnatz, Hans Siemsen, Mascha Kaléko, dem Typographen E. R. Weiß, der Bildhauerin Renée Sintenis, dem Zeichner Rudolf Großmann Franz Hessel flüchtete 1938 nach Paris und starb 1941 im Exil in Sanary-sur-Mer.
Hartmut Vollmer ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Paderborn. Er publizierte zahlreiche Studien zur deutschsprachigen Literatur des 18.- 21. Jahrhunderts und ist unter anderem Herausgeber der Werke von Henriette Hardenberg, Alfred Lichtenstein, Franz Hessel, Gina Kaus, Anton Schnack und Maria Luise Weissmann.
Hartmut Vollmer ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Paderborn. Er publizierte zahlreiche Studien zur deutschsprachigen Literatur des 18.- 21. Jahrhunderts und ist unter anderem Herausgeber der Werke von Henriette Hardenberg, Alfred Lichtenstein, Franz Hessel, Gina Kaus, Anton Schnack und Maria Luise Weissmann.