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Die Differenzierung und prognostische Beurteilung der Atemstorungen bei schweren Kopfverletzungen ist ein dringendes Problem geworden. Beobachtungen an Verletzten, die eine Cheyne·Stokes-Atmung oder Schnapp atmung iiberlebt haben, Atemstorungen, die friiher als Hirnstammschadigung prognostisch vollig infaust beurteilt wurden, zeigten die Notwendigkeit, syste. matische Untersuchungen auf diesem Gebiet durchzufiihren. Die klinische Beurteilung von Atemstorungen geschah bisher im wesentlichen gestiitzt auf altere tierexperimentelle Untersuchungen. Leider fanden die spiro metrischen Untersuchungen, die KNIPPING u. Mitarb. bereits 1930 an Patienten mit Hirntumoren und Hirndurchblutungsstorungen durchfiihrten, nicht die ent sprechende Resonanz, obwohl sie wegweisend fiir die wissenschaftliche Arbeit der Neurologen und Neurochirurgen hatten sein konnen. Sicherlich standen die Schwierigkeiten bei der technischen Durchfiihrung hindernd im Wege. Durch die neueren BehandlungsmaBnahmen schwer Hirngeschadigter haben sich auch die Untersuchungsmoglichkeiten der Atemstorungen verbessert. So war es meinem Mitarbeiter FROWEIN moglich, bei 170 Patienten mit frischen Hirnverletzungen oder anderen Hirnschadigungen durch Geschwiilste, Durchblutungsstorungen, Anfallsleiden und postoperative Veranderungen, unter Anwendung der modernen Spirometrie und der gasanalytischen Methoden die Atemstorungen systematisch zu erfassen. Erfreulicherweise gelang es ihm, durch 370 Einzeluntersuchungen auch Verlaufe unter dem EinfluB des Krankheitsgeschehens wie der Behandlung festzuhalten. Die Untersuchungen wurden durchgefiihrt mit Unterstiitzung der Europaischen Gemeinschaft fiir Kohle und Stahl (Hohe Behorde) und des Bundesministeriums fiir Arbeit und Sozialordnung. Ganz besonderen Dank aber schulden wir unserem Kolner Physiologen MAX SCHNEIDER und seinem Mit arbeiter HIRSCH sowie den KOllegen KNIPPING und VENRATH fiir die Beratung und Unterstiitzung, die sie Herrn FROWEIN bei der Planung und Durchfiihrung seiner Untersuchungen zuteil werden lieBen.
List of contents
A. Einleitung.- B. Normale und gestörte zentralnervöse Kontrolle der Atmung.- I. Caudaler Hirnstamm.- II. Oraler Hirnstamm und Hirnrinde.- III. Unterschiede der Auswirkung experimenteller gegenüber klinischer Hirnläsionen auf die Atemzentren.- IV. Periphere Einflüsse auf die Atemform.- C. Bisherige Beobachtungen über zentrale Atemstörungen bei Hirnverletzungen, -tumo-ren und -erkrankungen.- I. Klinische Befunde.- II. Atemstörungen bei experimentellen Untersuchungen.- III. Zusammenfassung zu C.- D. Krankengut und Methodik.- I. Krankengut.- II. Meßmethoden.- E. Veränderungen der Atemform.- I. Typische Atemformen nach schweren Schädel-Hirnverletzungen, bei Hirntumoren und nach Hirnoperationen.- II. Vergleich von klinischen Befunden mit der Atemform.- F. Leistung und Ökonomie der Atmung.- I. Verhältnis von Atemfrequenz zu Atemminutenvolumen bei Hirnschädigungen.- II. Atemäquivalent.- G. C02-Atemantwortkurven nach Hirnverletzungen und bei Hirntumoren.- I. Kontrollmessungen bei Normalpersonen.- II. CO2-Atemantwort nach Hirnverletzungen und bei Hirntumoren.- H. Folgerungen für die Therapie.- 1. Lagerung und Tracheotomie bewußtloser Hirnverletzter.- 2. Vegetative Dämpfung und Narkose im akuten Stadium nach Hirnverletzungen.- 3. Indikationsstellung für verschiedene Medikament-Kombinationen.- I. Zusammenfassung.- a) Atemform.- b) Ökonomie der Atmung: Atemäquivalent.- c) Verlauf.- d) Erregbarkeit des Atemzentrums.- e) Zentrale Atem-und Tonusstörungen.- f) Folgerungen für die Behandlung.- Summary.- Résumé.- K. Symbole, Nomenklatur und Normalwerte.- Literatur.- Namenverzeichnis.