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Sprachwissenschaft und Volkskunde - Perspektiven e. kulturanalyt. Sprachbetrachtung

German · Paperback / Softback

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Einmal mehr ist die Diskussion innerhalb der Sprachwissen schaft von einer "Krisenwahrnehmung" bestimmt; die "Krise der Sprachwissenschaft" ist aber ein Topos, der die Phasen ihrer institutionellen Verselbstandigung seit dem 19. Jahrhundert periodisch markiert. Diese "Krise der Sprachwissenschaft" hat zwei komplementare Aspekte: einerseits die Modernisierung des Wissenschaftsbetriebes, des sen Professionalisierung durch die zunehmende arbeitsteilige Zerlegung der sprachwissenschaftli chen Forschungen gebunden an ihre Institutionalisierung, an dererseits die wachsenden diskursiven Abgrenzungen zwischen den unterschiedlichen Richtungen, die die Verstandigung liber das, was denn nun die Sprachwissenschaft sei, auch innerhalb der Zunft nahezu unmoglich machen. Eine Rekonstruktion dieser endemischen "Krise der Sprachwissenschaft" ware mehr als nlitz lich: Was heute als Konfrontation von sogenannteI' "harter" und "weicher" Sprachwissenschaft erscheint, steht der Konfronta tion VOl' 100 Jahren urn junggrammatischen "Positivismus" bzw. "Formalismus" gegenliber einer mehr ganzheitlichen bzw. kul turhistorischen Orientierung in nichts nach; sie reproduziert sich zykliseh unteI' gleichen Schlagworten in den Diskussionen nach dem Ersten Weltkrieg (Stichwort "idealistische Neuphilo logie"), in den 30er und 40er Jahren (Stichwort "Sprachso ziologie" bzw. "Sprachinhaltsforschung" gegenliber dem deskrip tiven Strukturalismus) und schlieBlich in den Debatten urn So ziolinguistik und "materialistische Sprachwissenschaft" gegen liber dem harten Kern der Grammatiktheorie seit dem Ende der 60er Jahre. Eine solche Rekonstruktion des sprachwissenschaftlichen Dis kurses kann dazu flihren, daB die Identitat von Sprachwissen schaft als historisches VerhAltnis verstandlich wird - ge gen die dominierenden Versuche der eigenen Option zu einem wissenschaftlichen Monopol zu verhelfen, indem man ihr eine respektable Ahnengalerie fabriziert (s. Brekle 1985 flir die methodologischen und methodischen Probleme der Sprachwissen schaftsgeschichtsschreibung).

List of contents

Vorwort.- I Überblicksreferate.- Sprache in der Volkskunde.- Volkskundliches (Kultur) in der Sprachwissenschaft.- II Thematische Beiträge.- Einige neuere Überlegungen zum Thema Volkslinguistik.- 'Doppelbödiges Sprechen' im volkskundlichen Interview.- Redensarten und Sprüche der "Jugendsprache": Was besagen sie wirklich?.- Dialektologie und Kulturraumforschung. Bemerkungen zu den kulturräumlichen Traditionen moderner Dialektsoziologie.- "tho gedencken wo man hir dat folcke spiset". Kulturanalytische Leseweise frühneuzeitlicher Texte am Beispiel Osnabrücker Gesindeordnungen aus dem 17. Jahrhundert.- Stereotype und Sprachbewußtsein: Beispiel' small talk'.- Der Wandervogel als "Volk im Kleinen" und Volk als Sprachgemeinschaft beim frühen Georg SCHMIDT (-ROHR).- Über die Autoren.

About the author

Dr. Utz Maas ist Professor für Sprachwissenschaft an der Universität Osnabrück.

Product details

Assisted by Herbert E. Brekle (Editor), Herber E Brekle (Editor), Herbert E Brekle (Editor), Maas (Editor), Maas (Editor), Utz Maas (Editor)
Publisher VS Verlag für Sozialwissenschaften
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.01.1986
 
EAN 9783531117836
ISBN 978-3-531-11783-6
No. of pages 188
Weight 300 g
Illustrations 188 S. 7 Abb.
Subject Humanities, art, music > Linguistics and literary studies > General and comparative literary studies

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