Fr. 30.50

Am Großen Stern - Roman

German · Hardback

Shipping usually within 1 to 3 working days

Description

Read more

Was geschieht, wenn ein Mann, ein noch junger, durch den Anblick eines Kindes plötzlich und vollkommen aus der Fassung gerät? Wenn es ihm als der Inbegriff eines Kindes und das »letzte Kind« überhaupt erscheint? Wenn er nichts anderes mehr denken, wünschen, wollen kann, als dieses Geschöpf in seinen Besitz und seine Gewalt zu bekommen?
Was könnte geschehen, wenn sich der Wunsch realisiert und es ihm gelingt, das Waisenkind, das übrigens ein Mädchen ist - als Tochter anzunehmen, wenn die Tochter sich widerstandslos herabläßt, den Mann als Vater anzuerkennen?
In einer Berliner Altbauwohnung sieht der Fotograf Falk ein etwa zehnjähriges Mädchen, das sein Freund Jörg aus dem fernen Osteuropa mitgebracht hat. Falk ist verzaubert, wie erschlagen. Er möchte das Kind haben, es aufziehen. Die Freunde treten es dem Alleinstehenden ab, Bronja erklärt sich einverstanden. Und dann beginnt das ehrgeizige Projekt einer Anti-Erziehung: Die »Tochter« soll sich selbst entwickeln; der Vater will ihr - über alle Herbarts, Lockes, Pestalozzis, ja selbst über Rousseau hinaus - unbegrenzte Freiheit lassen. Ein schwieriges Unterfangen: Wochenlang ergreift der selbsternannte Vater nicht oder kaum merklich ein, um das Mädchen im Augenblick der unvermeindlichen Gefahr nur um so heftiger zu schütteln. Angeblich um den schlechten Schulleistungen aufzuhelfen, sperrt er es in seinem Zimmer ein, in Wirklichkeit, um es vor dem übermaß an falschen Bildern, Blicken, vor jedem fremden Einfluß zu bewahren. Stattdessen beginnt er die Tochter mit Geschichten aus der Literatur zu füttern (vornehmlich der alten, in denen Menschen noch vorbildlos und unbeirrt ihren eigenen Gedanken und Schicksalen folgten). Denn Falks Hauptfrage lautet: Wie hält man Kinder hungrig und im dunkeln, damit sie Kraft sammeln, um später lange brennen zu können? Um wieder andere »anzuzünden«?

About the author

Gerlind Reinshagen, geboren am 4. Mai 1926 in Königsberg.§1944 Abitur in Halberstadt, anschließend Apothekerlehre.§1946 - 1949 Studium der Pharmazie in Braunschweig.§1953 - 56 Studium an der Hochschule der Künste in Berlin.§Seit 1956 freie Schriftstellerin; zahlreiche Romane, Theaterstücke und Hörspiele. Lebt in Berlin. Mitglied des PEN-Zentrums und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.§Gerlind Reinshagen erhielt 2008 den "Deutschen Kritikerpreis".

Summary

Was geschieht, wenn ein Mann, ein noch junger, durch den Anblick eines Kindes plötzlich und vollkommen aus der Fassung gerät? Wenn es ihm als der Inbegriff eines Kindes und das »letzte Kind« überhaupt erscheint? Wenn er nichts anderes mehr denken, wünschen, wollen kann, als dieses Geschöpf in seinen Besitz und seine Gewalt zu bekommen?
Was könnte geschehen, wenn sich der Wunsch realisiert und es ihm gelingt, das Waisenkind, das übrigens ein Mädchen ist – als Tochter anzunehmen, wenn die Tochter sich widerstandslos herabläßt, den Mann als Vater anzuerkennen?
In einer Berliner Altbauwohnung sieht der Fotograf Falk ein etwa zehnjähriges Mädchen, das sein Freund Jörg aus dem fernen Osteuropa mitgebracht hat. Falk ist verzaubert, wie erschlagen. Er möchte das Kind haben, es aufziehen. Die Freunde treten es dem Alleinstehenden ab, Bronja erklärt sich einverstanden. Und dann beginnt das ehrgeizige Projekt einer Anti-Erziehung: Die »Tochter« soll sich selbst entwickeln; der Vater will ihr – über alle Herbarts, Lockes, Pestalozzis, ja selbst über Rousseau hinaus – unbegrenzte Freiheit lassen. Ein schwieriges Unterfangen: Wochenlang ergreift der selbsternannte Vater nicht oder kaum merklich ein, um das Mädchen im Augenblick der unvermeindlichen Gefahr nur um so heftiger zu schütteln. Angeblich um den schlechten Schulleistungen aufzuhelfen, sperrt er es in seinem Zimmer ein, in Wirklichkeit, um es vor dem übermaß an falschen Bildern, Blicken, vor jedem fremden Einfluß zu bewahren. Stattdessen beginnt er die Tochter mit Geschichten aus der Literatur zu füttern (vornehmlich der alten, in denen Menschen noch vorbildlos und unbeirrt ihren eigenen Gedanken und Schicksalen folgten). Denn Falks Hauptfrage lautet: Wie hält man Kinder hungrig und im dunkeln, damit sie Kraft sammeln, um später lange brennen zu können? Um wieder andere »anzuzünden«?

Product details

Authors Gerlind Reinshagen
Publisher Suhrkamp
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.01.1996
 
EAN 9783518408025
ISBN 978-3-518-40802-5
No. of pages 281
Dimensions 125 mm x 25 mm x 203 mm
Weight 372 g
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Pädagogik, Adoption, Erziehung, Kind, Freiheit, Waisenkind, Roman, Osteuropa, Vater-Tochter-Beziehung, Berlin, Tochter, Gerlind Reinshagen, auseinandersetzen, Alleinstehender, Anti-Erziehung, Antiautorität

Customer reviews

No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.