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In der inzwischen gut etablierten Risikosoziologie reflektiert sich die Ambivalenz der kulturellen Selbstbeschreibung der Moderne: einerseits in einem Zeitalter zu leben, in dem alles, was innerweltlich geschieht, auf rationale Entscheidungen zurückgeführt werden muß und zurückgeführt werden kann, andererseits gewahr zu werden, daß sich immer weniger eindeutige Bestimmungsgründe für Entscheidungen finden lassen. Vielleicht läßt sich das gegenwärtige Interesse an einer Soziologie des Risikos aus diesem Spannungsverhältnis erklären: keine Erlösungswege mehr zu kennen, aber dennoch nicht in Erstarrung verharren zu können. Die hier gesammelten Beiträge verbindet exakt diese Perspektive. Sie versuchen nicht, die Risikosoziologie erneut zu erfinden oder bestehenden Konzepten neue hinzuzufügen. Sie verstehen sich vielmehr als Anwendungsfälle risikosoziologischer Begriffe auf gesellschaftstheoretische, rechtstheoretische, ökonomische, organisationssoziologische und ethische Themenfelder.
List of contents
Vorwort der Herausgeber.- Risiko, Verantwortung, Schicksal. Positionen einer Ethik der Postmoderne.- Risiko - Zeit - Gesellschaft Gefahren und Risiken der anderen Moderne.- Schumpeter-Dynamik zwischen Risiko und Gefahr Skizze einer systemtheoretischen großen Erzählung.- Risiko und Computer. Das Problem der Kontrolle des Mangels der Kontrolle.- Kampf um Lebenschancen. Zur Risikobeobachtung der Risikobewegungen in der Risikogesellschaft.- Gesellschaftliche Risikobearbeitung.- Die unsichtbare "Cupola": Kausalitätskrise und kollektive Zurechnung.- Von der Gefahrenabwehr zum Risikomanagement im stoffbezogenen Umweltrecht.- Verzetteln sich Banken in Spekulation? Zinsänderungsrisiken und -gefahren als Entscheidungsproblem.- Durch diesen schönen Fehler mit sich selbst bekannt gemacht: Das Experiment der Organisation.- Autorin und Autoren.
About the author
Prof. Dr. Toru Hijikata, geboren 1956 in Tokio, ist seit 1988 Professor für Soziologie an der Seigakuin Universität in Saitama, Japan. Er war von 1993 bis 1995 Gastprofessor an dem Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (fiph) und dann von 2000 bis 2001 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seit 2002 wissenschaftlicher Beirat für die "Soziale Systeme. Zeitschrift für soziologische Thoerie". Er gilt als Experte der Systemtheorie Niklas Luhmanns in Japan. Forschungsschwerpunkte: Rechtssoziologie, Religionssoziologie, Theorie der sozialen Systeme sowie Gesellschaftstheorie.
Dr. Armin Nassehi, geboren 1960 in Tübingen, ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben seiner akademischen Tätigkeit ist er als Redner und Berater in verschiedenen Branchen und Organisationen gefragt.