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Die im November 2004 verstorbene Journalistin, DJane und Radiomoderatorin Tine Plesch hat nicht nur frühzeitig die Bedeutung der Band Bikini Kill herausgestellt, sondern auch unzählige weitere feministische Themen im deutschen Popjournalismus lanciert; stets mit dem Enthusiasmus des Fans unter Beibehaltung eines kritischen Blicks. Viele ihrer Texte zu Riot Grrrl und Ladyfesten, elektronischer Musik und weiblicher Repräsentation, Gegenkultur und Gewalt oder Geschlechterverhältnissen in der Popkultur und im Popjournalismus haben bis heute nicht an Aktualität verloren.
Tine Plesch hat ihren Blick stets auf jene gerichtet, egal ob Frauen oder Männer, die sich nicht in bequeme Rollen gefügt haben, sondern aus Liebe zum Leben nach etwas Besserem Ausschau hielten. Auf Menschen, die auf der Suche waren, für die Leben kein abgeschlossener Prozess war, sondern ein Abenteuer mit offenem Ausgang. "Kritische oder politische Popkultur muss, wenn sie diesen Impetus tatsächlich vertreten will, ihr eigenes Scheitern und ihre unabänderliche Eingebundenheit in die kapitalistische Popkulturindustrie stets mitdenken und tatsächlich auch thematisieren", hat Tine Plesch eingefordert und diesen Anspruch auch für die eigenen Texte zur Voraussetzung gemacht. Die Texte dieses Buches wurden zusammengestellt von Evi Herzing, Hans Plesch und Jonas Engelmann. Mit einem Vorwort von Michaela Melián.
About the author
Jonas Engelmann ist Literaturwissenschaftler, Autor und Mitherausgeber der 'testcard'.
Report
"Bloße Rhetorik war nie Tines Sache. Ihr ging es um Veränderung, um das konkret Machbare. Etwa darum, Netzwerke unter Musikerinnen und Journalistinnen aufzubauen. Tine Plesch war damit Wegbereiterin dessen, was in den 'Ladyfesten' eine Form finden sollte." - Martin Büsser"Eine scharfe Theoretikerin und eine unbeugsame Feministin." - Sonja Eismann