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'Wir wollen helfen, da wo Not ist' - Das Schweizer Hilfswerk für Emigrantenkinder 1933–1947

German · Hardback

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Das Elend in den Emigrantenvierteln von Paris weckte 1933 das Mitgefühl vieler Menschen in Europa. Um den Kindern in Not zu helfen, wurde in Zürich in privater Initiative das Schweizer Hilfswerk für Emigrantenkinder gegründet. Durch Erholungsurlaube in der Schweiz sollten die Kinder gestärkt und mit Spenden sollte ihr Schicksal erleichtert werden. Im Nachhall der «Reichskristallnacht» wendet sich das Hilfswerk verstärkt der Hilfe innerhalb der Landesgrenzen zu. So wurde aus einer spontanen Bekundung des Mitgefühls ein wichtiges Kinderhilfswerk in der Schweiz zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Die Autorin untersucht die Entstehung, den Aufbau und die Entwicklung des von Nettie Sutro geleiteten Schweizer Hilfswerks für Emigrantenkinder (SHEK) von der Gründung 1933 bis zur Auflösung 1947. Beleuchtet werden die Besonderheiten - politisch und religiös neutrale Ausrichtung, starke personelle Vernetzung - des Hilfswerks, das eine zentrale Rolle in der Zusammenarbeit mit den Behörden und weiteren Hilfsorganisationen spielte. Während vierzehn Jahren kümmerte sich das mehrheitlich von Frauen geführte Hilfswerk meist in Freiwilligenarbeit um insgesamt rund 10¿000 Flüchtlingskinder. Die Studie analysiert die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hilfswerks mit den Kindern und Jugendlichen und bietet Einblicke in die pädagogische und religiöse Betreuung sowie in die schulische und berufliche Ausbildung der jungen Flüchtlinge in der Schweiz. Einzelschicksale von Kindern, von ihrer Ankunft bis zur Weiterreise, werden in die Untersuchung eingewoben. Anhand der Erfahrungen dieser Kinder in der Schweiz werden auch problematischere und kontroversere Aspekte der Geschichte der Kinderhilfe thematisiert, wie etwa die Trennung der Kinder von ihren Eltern oder die Unterbringung jüdischer Kinder in christlichen Pflegefamilien.
Das Verdienst des Buches ist es, die Geschichte des weitgehend in Vergessenheit geratenen Kinderhilfswerks umfassend darzustellen.

List of contents

1 Organisation und Struktur
1.1 Der Aufbau des Schweizer Hilfswerks für Emigrantenkinder (SHEK)
1.1.1 Der Anfang
1.1.2 Die Ausweitung des Hilfswerks
1.1.3 Die Zürcher Dachorganisation
1.2 Die Finanzierung des SHEK
1.2.1 Die Finanzstrukturen
1.2.2 Sammlungen und Spenden
1.2.3 Beiträge nationaler und internationaler Organisationen

2 Neutralität und Politik
2.1 Die 'Neutralität' des SHEK
2.1.1 Russenkinder und Neutralität
2.2 Das SHEK und die Flüchtlingspolitik
2.2.1 Politisierte Frauen
2.2.2 Flüchtlingspolitik, Behörden und Interessenvertretung

3 Auslandshilfe und Erholungsurlaube
3.1 Auslandshilfe bis zum Kriegsausbruch
3.1.1 Paris und Prag
3.1.2 Kindertransporte in die Schweiz 1934–1939
3.1.3 Flüchtlingskinder 1934–1939
3.2 Die 300-Kinder-Aktion
3.2.1 Die Kinder der Aktion

4 Zusammenarbeit und 'Lagerbefreiung'
4.1 Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz, Kinderhilfe
4.1.1 Koordination der schweizerischen Flüchtlingshilfe
4.1.2 Das Schweizerische Rote Kreuz, Kinderhilfe
4.2 Die 'Lagerbefreiung'
4.2.1 Die Internierung aller Flüchtlinge
4.2.2 Entscheid zur 'Lagerbefreiung' der Kinder
4.2.3 Trennung von den Eltern

5 Pflegefamilien und Heime
5.1 Flüchtlingskinder 1939–1945
5.2 Unterbringung in Pflegefamilien
5.2.1 Von Breisach nach La Chaux-de-Fonds
5.3 Unterbringung in Heimen
5.3.1 Zentrale Heimkommission
5.3.2 Waldeck: Heimunterbringung in einem SHEK-Heim
5.3.3 École d’Humanité: Heimunterbringung in einem externen Heim

6 Betreuung und Ausbildung
6.1 Die Betreuung der Kinder
6.1.1 Die religiöse Betreuung der jüdischen Kinder
6.2 Schulbesuch und Berufsausbildung
6.2.1 Die schulische Erziehung der Kinder
6.2.2 Lehrstellen für die Flüchtlingskinder

7 Auswanderung und Auflösung
7.1 Rück- und Weiterwanderung
7.2 Dauerasyl und Adoption
7.3 Die Auflösung des SHEK
7.3.1 Nachkriegshilfe
7.3.2 Das Ende der Arbeit des SHEK

Synthese

About the author

Salome Lienert, studierte Geschichte, Anglistik und Politikwissenschaften und promovierte 2012 in Basel. Forschungsschwerpunkte sind die Schweizer Geschichte des 20. Jahrhunderts, der Zweite Weltkrieg, Flüchtlingspolitik und Frauengeschichte.

Summary

Das Elend in den Emigrantenvierteln von Paris weckte 1933 das Mitgefühl vieler Menschen in Europa. Um den Kindern in Not zu helfen, wurde in Zürich in privater Initiative das 'Schweizer Hilfswerk für Emigrantenkinder' (SHEK) gegründet. Im Nachhall der 'Reichskristallnacht' wendet sich das Hilfswerk verstärkt der Hilfe innerhalb der Landesgrenzen zu. So wurde aus einer spontanen Bekundung des Mitgefühls ein wichtiges Kinderhilfswerk in der Schweiz zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Die Autorin untersucht die Entstehung, den Aufbau und die Entwicklung des von Nettie Sutro geleiteten Hilfswerks von der Gründung 1933 bis zur Auflösung 1947. Das politisch und religiös neutrale Hilfswerk spielte eine zentrale Rolle in der Zusammenarbeit mit den Behörden und weiteren Hilfsorganisationen. Die Studie analysiert die Arbeit des Hilfswerks mit den insgesamt rund 10 000 Flüchtlingskindern und bietet Einblicke in die pädagogische und religiöse Betreuung sowie in die schulische und berufliche Ausbildung der jungen Flüchtlinge in der Schweiz. Anhand der Erfahrungen dieser Kinder werden auch problematischere und kontroversere Aspekte der Geschichte der Kinderhilfe thematisiert, wie etwa die Trennung der Kinder von ihren Eltern oder die Unterbringung jüdischer Kinder in christlichen Pflegefamilien.
Das Verdienst des Buches ist es, die Geschichte des weitgehend in Vergessenheit geratenen Kinderhilfswerks umfassend darzustellen.

Product details

Authors Salome Lienert
Publisher Chronos
 
Languages German
Product format Hardback
Released 31.12.2013
 
EAN 9783034011570
ISBN 978-3-0340-1157-0
No. of pages 384
Dimensions 155 mm x 225 mm x 32 mm
Weight 725 g
Subjects Humanities, art, music > History > 20th century (up to 1945)

Kind, Hilfsorganisation, Emigration, Flucht, Flüchtling : Berichte, Erinnerungen, Swissness, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.)

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