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Yang Lian gilt als einer der einflussreichsten und interessantesten Dichter in China. Sein zuerst 1999 in Shanghai veröffentlichtes Langgedicht "Konzentrische Kreise" wird schon heute mit den bedeutendsten Lyrik-Zyklen der europäischen Moderne verglichen. Äußerlich ist das Gedicht in einer strengen geometrischen Form aufgebaut: fünf Kapitel zu jeweils drei Sequenzen, die Zeile für Zeile ein größeres Mosaik ergeben. Erkundet wird nichts Geringeres als die "wahre Wirklichkeit", wie sie sich im Medium der Sprache ausdrücken lässt. Wolfgang Kubin, der Sinologe und Schriftsteller, hat diese poetische Konfession des im Londoner Exil lebenden Yang Lian ins Deutsche übertragen: ein Meisterwerk.
About the author
Yang Lian (geboren am 22. Februar 1955 in Bern) wurde nach Abschluss der Mittelschule 1974 aufs Land verschickt. Nach seiner Rückkehr einige Jahre später schloss er sich 1979 der Zeitschrift "Jintian" an. 1980-83 begann er, im chinesischen Hinterland herumzureisen und sein Wissen über die ursprünglichen Orte chinesischer Zivilisation zu sammeln. Sein herausragendstes Gedicht aus dieser Zeit ist "Nuorilang". Es wurde in der "Kampagne gegen geistige Verschmutzung" (1983/84) so heftig kritisiert, dass er in den Folgejahren in China nichts mehr publizieren konnte. Zum Zeitpunkt des Tiananmen-Massakers 1989 weilte er auch im Ausland, wurde aber seitdem von der Regierung als persona non grata deklariert. Heute lebt er in London als freischaffender Künstler.
Wolfgang Kubin, geb. 1945 in Celle, lebt in Bonn und Wien. Er ist Professor für Sinologie an der Universität Bonn, Übersetzer und Schriftsteller. Seit 1989 ist er Herausgeber der Zeitschriften Orientierungen. Zeitschrift zur Kultur Asiens und minima sinica. Zeitschrift zum chinesischen Geist sowie seit 2002 Verfasser und Herausgeber der auf zehn Bände angelegten Geschichte der chinesischen Literatur.
Für sein wissenschaftliches, übersetzerisches und literarisches Werk erhielt er diverse Preise, Auszeichnungen und Honorarprofessuren. Unter anderem erhielt er 2003 den Preis für Literatur der Lesegesellschaft und 2013 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung.
2007 verlieh ihm die chinesische Regierung in der Großen Halle des Volkes den Staatspreis der VR China für besondere Verdienste um die chinesische Buchkultur, und er erhielt in Peking den Pamir international Poetry Price für seine Übersetzungen moderner und gegenwärtiger chinesischer Lyrik.
Als Schriftsteller schreibt Wolfgang Kubin vornehmlich Lyrik und Essays, aber auch Erzählungen.
Summary
Yang Lian gilt als einer der einflussreichsten und interessantesten Dichter in China. Sein zuerst 1999 in Shanghai veröffentlichtes Langgedicht „Konzentrische Kreise“ wird schon heute mit den bedeutendsten Lyrik-Zyklen der europäischen Moderne verglichen. Äußerlich ist das Gedicht in einer strengen geometrischen Form aufgebaut: fünf Kapitel zu jeweils drei Sequenzen, die Zeile für Zeile ein größeres Mosaik ergeben. Erkundet wird nichts Geringeres als die „wahre Wirklichkeit“, wie sie sich im Medium der Sprache ausdrücken lässt. Wolfgang Kubin, der Sinologe und Schriftsteller, hat diese poetische Konfession des im Londoner Exil lebenden Yang Lian ins Deutsche übertragen: ein Meisterwerk.
Additional text
"Sein grossartiges Poem" Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung, 06.08.13