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Während des Dreißigjährigen Krieges, der Mitteleuropa auf
Jahre verwüstete und ein Drittel der Bevölkerung dahinraffte,
entstanden Gedichte, die noch heute als Glanzlichter deutscher
Lyrik gefeiert werden. Die Namen ihrer Autoren sind
Inbegriffe einer literarischen Blütezeit inmitten von Leid und
Zerstörung.
Mit ihrer klugen Auswahl, ihren verständigen Einführungen
und dem zurückhaltenden und einfühlsamen Vortrag befreien
Günter Grass und Peter Rühmkorf die Barocklyrik von allem
Schulbankstaub, zeigen die erstaunliche Modernität der Gedichte
auf und lassen die ganze Themenvielfalt des Barock,
von der viel besungenen Vanitas bis zur lebensfrohen Sinnlichkeit,
erstrahlen.
Sie lesen Texte von Paul Fleming, Paul Gerhardt, Georg Greflinger,
Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen, Andreas
Gryphius, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Friedrich
von Logau, Daniel Casper von Lohenstein, Johann Michael
Moscherosch, Martin Opitz, Daniel Czepko von Reigersfeld,
Angelus Silesius und Kaspar Stieler.
About the author
Hanjo Kesting, geb. 1943, Studium der Philosophie, Geschichte und Literatur in Köln, Tübingen und Hamburg. Seit 1969 beim Norddeutschen Rundfunk. Dort seit 1973 Leiter der Redaktion Kulturelles Wort. Gründete 1977 die Reihe 'Autoren lesen', 1981 das Kulturjournal 'Texte und Zeichen'.
Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte dann Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman 'Die Blechtrommel'. 1965 erhielt der Autor den Georg-Büchner-Preis, 1994 den Karel-Capek-Preis. 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen und 2009 wurde er zum Ehrenpräsidenten des P.E.N. ernannt. Günter Grass starb am 13. April 2015 in Lübeck.
Peter Rühmkorf, geboren 1929 in Dortmund, aufgewachsen in Niedersachsen. 1950 Abitur und zur selben Zeit Herausgabe der Zeitschrift "Die Pestbeule". Ab 1951 Studium der Pädagogik, Kunstgeschichte, Germanistik und Psychologie in Hamburg. Während des Studiums Beteiligigung an der Gründung der "Neuen Studentenbühne", "arbeitskreis progressive kunst" und war Mitgründer des Kabaretts "Die Pestbeule". Mitherausgeber der Monatszeitschrift "Zwischen den Kriegen" und Arbeit an der Zeitschrift "Studentenkurier", die ab 1958 in "konkret" umbenannt wurde. Von 1958-1964 Lektor im Rowohlt-Verlag; lebte seither als freier Schriftsteller in Hamburg. Für sein umfangreiches lyrisches und essayistisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie zum Beispiel 1993 den Georg-Büchner-Preis und 2003 den Nicolas-Born-Preis des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, 2009 postum den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor . 2008 verstarb Peter Rühmkorf.