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Das Alte Reich 1495 - 1806

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Das Heilige Römische Reich deutscher Nation, im Unterschied zum nationalen Kaiserreich das 'Alte Reich' genannt, war ein ungewöhnliches Gebilde. Nach seinem Untergang 1806 meist geringschätzig betrachtet, sind seine Aufgaben und Funktionsweisen oft nur schwer zu verstehen. Anders als der moderne Nationalstaat war es strukturell nicht angriffsfähig, besaß im Grunde keine eigenen Verwaltungsorgane oder Truppen. Seine Ziele waren Ausgleich der Kräfte und Interessen, Stabilität und Friedenswahrung. Axel Gotthard erläutert klar und luzide die geschriebenen wie die ungeschriebenen Regeln, stellt die wichtigsten Organe vor und fasst die zentralen Themen und Grundmuster der Reichsgeschichte zusammen. In einem Durchgang in Fünfzigjahresschritten von 1500 bis 1800 skizziert er die wesentlichen Sujets, Probleme und Veränderungen der Reichsgeschichte.

List of contents

Geschichte kompakt I. Hinführung: Wie funktionierte das Alte Reich? 1. Das Alte Reich, ein Unikat 2. Wichtige Elemente des Reichssystems a) Der Kaiser b) Die Kurfürsten c) Andere Reichsglieder d) Reichstage, Reichsdeputationstage e) Kurfüstentage f) Die Kreisverfassung g) Reichskammergericht und Reichshofrat II. Das Reich um 1500 III. Das Reich um 1550 1. Das Friedensproblem a) Kette von Provisorien b) Lösungsversuche Karls V. 2. Voraussetzungen für die Lösung von 1555 a) Die Passauer Verhandlungen b) Wird die Krise des Kaisertums zur Reichskrise? 3. Die Lösung des Landfriedensproblems 4. Die Lösung des Religionsfriedensproblems a) Die Grundprinzipien des Religionsfriedens b) Erste Ausnahmeregelung: die reichsmittelbaren geistlichen Güter c) Zweite Ausnahmeregelung: Zwangsbikonfessionalität in manchen Reichsstädten d) Zwei Ausnahmeregelungen für die geistlichen Territorien e) Würdigung IV. Das Reich um 1600 1. Verdichtete Kommunikation das Reich 1555 1575 2. Gestörte Kommunikation das Reich 1585 1608 a) Die mentale und kulturelle Spaltung b) Die juristische Spaltung c) Die Auswirkung: Polarisierung des Reichssystems 3. Sprachlosigkeit das Reich in der Vorkriegszeit a) Krisenjahr 1608 b) Es gibt keinen verfassungspolitischen Grundkonsens mehr c) Feindbilder 4. Die Waffen sprechen die Verfassungskrise mündet in den teutschen Konfessionskrieg V. Das Reich um 1650 1. Endlich Frieden! 2. Materia Belli die Diagnose a) Das konfessionspolitische Problem b) Das verfassungspolitische Problem 3. Materia Pacis die Therapie a) Lösung des Konfessionsproblems, Auflösung des Reichsverbands? b) Der Zweite Religionsfriede c) Die Gewichte im Reichssystem werden austariert VI. Das Reich um 1700 1. Schwierige Nachkriegsjahre 2. Leopolds Herrschaftstechniken 3. Der Immerwährende Reichstag 4. Phasen des Wiederaufstiegs des Kaisertums VII. Das Reich um 1750 1. Ist das Alte Reich noch auf der Höhe der Zeit? a) Was dem Zeitgeist am Reich nicht gefällt b) Die Handlungsmaximen der europäischen Großmachtpolitik kontaminieren die Reichspolitik c) Zwei Quader des Reichsgebäudes werden riesengroß 2. Schleichender Kursverfall: Das Reich 1710 1740 a) Reichspolitik wird Nebensache b) Reichspolitik im Spannungsfeld der alten konfessionellen und einer anhebenden machtpolitischen Rivalität 3. Die erste Phase des Dualismus Friedrich von Preußen blockiert das Reichssystem a) Der Dualismus wird virulent b) Friedrichs politische Maximen und das Reichssystem c) Unterstützung für Kaiser Karl VII. d) Das Kaisertum Franz I. soll blockiert werden e) Siebenjähriger Krieg und Reichssystem f) Gegenwehr Franz I. 4. Die zweite Phase des Dualismus Friedrich als Gegenkaiser a) Joseph II. und das Reich b) Das Reichssystem im Bayerischen Erbfolgekrieg c) Fürstenbund und Reichssystem d) Ist das Reich am Ende? VIII. Das Reich um 1800 1. Der Erste Koalitionskrieg und die Reichsverfassung 2. Der zweite Koalitionskrieg und die Reichsverfassung 3. Der Reichsdeputationshauptschluss 4. Der Dritte Koalitionskrieg und die Reichsverfassung 5. Die finalen Schläge im Sommer 1806 IX. Rückblick: die beiden großen Themen und einige Grundmuster der Reichspolitik Auswahlbibliographie Sachregister

About the author

Professor Dr. Axel Gotthard lehrt Geschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Summary

Das Heilige Römische Reich deutscher Nation, im Unterschied zum nationalen Kaiserreich das ›Alte Reich‹ genannt, war ein ungewöhnliches Gebilde. Nach seinem Untergang 1806 meist geringschätzig betrachtet, sind seine Aufgaben und Funktionsweisen oft nur schwer zu verstehen. Anders als der moderne Nationalstaat war es strukturell nicht angriffsfähig, besaß im Grunde keine eigenen Verwaltungsorgane oder Truppen. Seine Ziele waren Ausgleich der Kräfte und Interessen, Stabilität und Friedenswahrung. Axel Gotthard erläutert klar und luzide die geschriebenen wie die ungeschriebenen Regeln, stellt die wichtigsten Organe vor und fasst die zentralen Themen und Grundmuster der Reichsgeschichte zusammen. In einem Durchgang in Fünfzigjahresschritten von 1500 bis 1800 skizziert er die wesentlichen Sujets, Probleme und Veränderungen der Reichsgeschichte.

Report

»Gotthard hat auf engem Raum eine kenntnisreiche und verlässliche Einführung in die Geschichte des frühneuzeitlichen Reiches geschrieben. Ihm ist es gelungen, viele komplexe und komplizierte Sachverhalte in knappen und klaren Worten verständlich zu machen, und das meiste von dem, was man den Studierenden bis zum Examen vermitteln möchte, kommt hier zur Sprache. Die Gliederung der Darstellung in eine eher systematische Einführung, einen vorwiegend chronologischen Hauptteil und ein knappes Resümee vermag ebenfalls zu überzeugen.« www.sehepunkte.de »Das Lehr- und Studienbuch des jungen Erlanger Privatdozenten Axel Gotthard ist nicht nur elegant geschrieben, mit Ironie und Glanz, sondern bedeutet auch Wiedergewinnung weiter historischer Landschaften, die von Repräsentation und Rechtsstaat bis zu Föderalismus und fließenden Grenzen vieles schon einmal umfassten, was das heutige Europa braucht. Die Studie ist ein Meisterstück in der Erkenntnis dessen, was in der Theorie unmöglich war - in der Praxis aber dauerhafter als die Imperien und Nationalstaaten, die folgten.« Die Welt »Wer Gotthards höchst informative, sehr gut gegliederte und mit der herausgehobenen Erläuterung von Schlüsselbegriffen auch didaktisch durchdachte Einführung liest, erfährt nicht nur fast alles zum heutigen Forschungsstand über Funktion und Funktionieren des Alten Reiches, sondern er beginnt zu ahnen, wie viele unserer kulturellen Selbstverständlichkeiten direkt oder indirekt in der Zeit zwischen 1500 und 1800 geprägt wurden und wie sehr sich die politisch-staatlichen Verhältnisse in der Phase des entstehenden und des vergehenden souveränen Staates ähneln.« Historische Zeitschrift »Die Reihe 'Geschichte Kompakt' vermittelt historisches Grundlagenwissen auf dem gegenwärtigen Stand der Forschung. Dem entspricht das Studienbuch des Erlanger Historikers Axel Gotthard in ausgezeichneter Weise. Am Ende eine vortreffliche, knappe Übersicht der wichtigsten Literatur, deren Kurzcharakterisierung für den Studierenden eine große Hilfe ist. Im Ganzen ein vorzügliches, höchst empfehlenswertes Studienbuch!« Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte »Das Verfahren der Darstellung, für jedes halbe Jahrhundert und näherungsweise an den wichtigen Wegmarken der Reichgeschichte orientiert einen Querschnitt zu setzen, ist neu, besonders für eine Einführung didaktisch geglückt und dient der Verdichtung des Textes ebenso wie der Verbindung von Chronologie und Struktur. Gotthards Buch füllt auf anregende, mitunter provozierende Art eine Lücke und ist bereits deswegen ein Gewinn. Es gibt der Reichsgeschichte 'Farbe' und wird Studenten für dieses Thema gewinnen.« Zeitschrift für Historische Forschung »Die Studie ist ein Meisterstück in der Erkenntnis dessen, was in der Theorie unmöglich war - in der Praxis aber dauerhafter als die Imperien und Nationalstaaten, die folgten.« Die Welt

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