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Ein wichtiges Zeugnis der Mentalitäts- und Kulturgeschichte österreichischer Intellektueller und Künstler zwischen 1890 und 1930.Der Briefwechsel zwischen Hermann Bahr und Hugo von Hofmannsthal ist ein herausragendes Dokument der Wiener Moderne. Er liefert die Stichworte, verhandelt die Parolen und Lektüren und kreiert den Gründungsmythos des »Jungen Wien«. Bahr setzt als Kritiker in den Feuilletons Maßstäbe, die auch heute noch gültig sind; beide Autoren sind in Reformprojekte des Theaters involviert, zu denen Hofmannsthal die Dramentexte liefert. Ihre Briefe sind ein Fundus für die Entstehung der Werke, für die zeitgenössische Literatur- und Theaterkritik und für die Geschichte des Theaters. Sie enthüllen ein riesiges Netzwerk an Beziehungen, Verstrickungen und Verwerfungen, in dem viele maßgebende Zeitgenossen versammelt sind.Durch die Integration des gleichzeitigen Briefwechsels Bahrs mit Gerty von Hofmannsthal wird das Männerduo zum Trio mit weiblicher Stimme, in dem sowohl Hofmannsthals Verlobungszeit und Ehe als auch Bahrs Interesse an Gerty von Hofmannsthal vernehmbar werden.
About the author
Hugo von Hofmannsthal, geb. 1874 in Wien, gestorben 1929 in Rodaun gestorben, studierte Jura und romanische Philologie. Ab 1906 arbeitete er häufig mit Richard Strauss zusammen und schrieb Libretti für einige Opern (Elektra, Der Rosenkavalier u.a.). Berühmt wurde er auch durch sein modernes Mysterienspiel 'Jedermann'.
Elsbeth Dangel-Pelloquin, Studium der Germanistik und Geschichte in Göttingen, Tübingen und Frankfurt, 1. und 2. Staatsexamen, DAAD-Lektorat an der Universität Nancy (Frankreich), Promotion 1983, Lektorat und Assistenz an den Universitäten Fribourg und Basel, Habilitation 1998, Privatdozentin und Lehrbeauftragte an der Universität Basel. Veröffentlichungen zu: Geschlechterdifferenz um 1800, Literatur des Fin de Siècle, Maurice Blanchot, Autorinnen der Gegenwartsliteratur. Vorstandsmitglied der Hofmannsthal-Gesellschaft.
Report
»Meilenstein in der Hofmannsthal-Forschung« (Hans-Albrecht Koch, Neue Zürcher Zeitung, 10.05.2014) »eine spannungsreiche Beziehung, die nun endlich als Briefwechsel vorliegt« (Jens Malte Fischer, Süddeutsche Zeitung, 30.12.13) »Mit ihrer Edition hat Elsbeth Dangel-Pelloquin einen bedeutenden Briefwechsel der Zeit um 1900 für die wissenschaftliche Forschung verfügbar gemacht.« (Nikolas Immer, Informationsmittel für Bibliotheken, IFB 24 (2016), 1(10))