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Prezihov Voranc, eigentlich Lovro Kuhar, Schriftsteller, Journalist und politischer Aktivist. Geboren 1893 in Kotlje bei Ravne na Korokem (damals noch: Gutenstein) als Sohn eines Kleinhäuslers und Tagelöhners. Bildet sich nach Abschluss der Volksschule autodidaktisch weiter. Tritt der Sozialistischen, später der Kommunistischen Partei bei, in der er bald wichtige Aufgaben wahrnimmt. 1911 kam er erstmals nach Klagenfurt; hier besuchte sein Bruder Alois später das Gymnasium. In Klagenfurt beschreibt er die Erlebnisse in der Wärmestube für Sandler am Bahnhof. 1930 wird er zur Emigration gezwungen, reist in politischem Auftrag quer durch Europa, wird mehrfach inhaftiert. In Klagenfurt wurde er inhaftiert, konnte aber dann aus dem Gefängnis fliehen; er beschreibt den Marsch seiner Frau und der beiden Töchter über die Grenze von Kotlje nach Klagenfurt, wo sie Vater bzw. Gatten nicht mehr antrafen, zu Weihnachten. Ein halbes Jahr versteckte er sich bei seiner Tante Mici Miglar. In Reportagen über Wanderungen am Wörthersee beschäftigte er sich auch mit dem Passionsspieldichter Andreas Schuster-Drabosnjak aus Köstenberg. 1939 kehrt er aus dem Pariser Exil illegal nach Jugoslawien zurück, wird 1943 verhaftet, kommt ins KZ Sachsenhausen, von dort nach Mauthausen, wo er sich immer wieder nach ankommenden Kärntnern erkundigte. Nach dem Krieg wird er im Zuge der stalinistischen "Dachauer-Prozesse" der Kollaboration verdächtigt und stirbt am 18.2.1950 in Maribor im Alter von 57 Jahren. Das literarische Werk - Erzählungen, Romane und Reportagen -, das Voranc zu enormer Popularität verhalf, entstand neben der politischen Arbeit, vieles davon während seiner häufigen Gefängnisaufenthalte. Er war immer ein nationalbewusster Slowene, fühlte sich jedoch auch als Kärntner. "Winter in Klagenfurt enthält Erzählungen über seine Aufenthalte in Kärnten von 1911 bis 1931.
About the author
Franz Najemnik, geb. 1914 als Sohn eines Eisenbahners in Lienz, gehört zu den letzten noch lebenden Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime in Österreich. Durch seinen Lienzer Schulfreund Ernst Ortner kam er in Kontakt mit der "Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs", einer christlichen Widerstandsgruppe, die auch Kontakte zu linken Kreisen und Slowenen suchte. Nach einem Jahr Gestapohaft in Klagenfurt und Millstatt schloss er sich der "Gruppe Peskoller" an, einer kommunistischen Widerstandsgruppe in Villach, die 1944 als "Treffner Bande" von Roland Freisler und dem Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Najemnik, der die Kooperation der Partisanen mit der jugoslawischen "Osvobodilna fronta" vehement ablehnte, hatte sich von der Gruppe getrennt und hielt sich bis Kriegsende in einer Höhle bei Lienz versteckt, wäre aber fast am letzten Kriegstag noch einem Standgericht der aus Lienz abziehenden Gestapo zum Opfer gefallen. Seine Erinnerungen sind das umfangreichste Lebenszeugnis eines Widerstandskämpfers gegen das NS-Regime in Kärnten.